Abkürzungen in der Unternehmenskommunikation
„asap“, „afaik“, „imho“ und „fyi“ – Die Abkürzungen erwecken eher den Eindruck, als hätte man zufällig Buchstaben zusammengewürfelt. Doch diese so zufällig er-scheinenden Kombinationen, werden immer öfter im Alltag angewandt. Die meistens aus dem Englischen stammenden Kürzel heißen so viel wie, „sobald wie möglich“, „soweit ich weiß“, „meiner bescheidenen Meinung“ und „zu Deiner / Ihrer Information“.
Viele glauben, dass diese seltsamen Kürzel aus der Faulheit im Sprachgebrauch junger Menschen entstanden sind.
Doch Abkürzungen sind keine eine Modeerscheinung aus der heutigen Zeit. Die verkürzte Ausdrucksweise war schon im Mittelalter eine beliebte Art zu kommunizieren. Damals war Papier knapp und sehr kostbar, sodass die Kurzeschreibweise sogar ein Ausdruck eleganten und professionellen Schreibens war.
Heutzutage zählt der Duden bis an die 50.000 nationalen und internationalen Abkürzungen. Natürlich sind individuelle und regionale Besonderheiten hier noch nicht inbegriffen.
Abkürzungen in der internen und externen Unternehmenskommunikation
Zeit ist Geld. Das gilt auch bei der Kommunikation zwischen Personen in Unter-nehmen. In der heutigen Zeit zählt Schnelligkeit im Austausch von Informationen und Neuigkeiten, wodurch Abkürzungen im täglichen Gebrauch nicht mehr weg zu denken sind.
Neben Fachtermini wie ISO, CT und MRT, Institutionen wie BMWI oder BITKOM und Begriffe des täglichen Gebrauchs wie FAQ, BTW oder BMI werden zunehmend auch Abkürzungen aus dem Englischen im Austausch mit Kollegen oder Kunden verwendet. So liest man immer häufiger „asap“ (as soon as possible), anstatt „so schnell wie möglich“.
Doch aufgepasst, denn nicht bei jedem Kollegen oder Kunden ist das Abkürzen angebracht. Je höher die Position des anderen, desto schneller können die Kürzel spartanisch und unhöflich wirken.
Besonders in der Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und Partnern sollte man aber Abkürzungen vermeiden oder nur wenig nutzen. Dort ist eine klare Sprache sinnvoll.
Kein Kunde sollte beim Lesen einer E-Mail in Stocken geraten oder erst über die Bedeutung des Wortes Rätseln müssen. Zu viel von: „dgl.“, „zz.“, „m. E.“, erweckt auch schnell den Eindruck, als wäre eilig gearbeitet worden und man hätte sich für den Kunden nicht viel Zeit genommen.
Allgemein kann man also sagen, dass Abkürzungen sowohl früher als auch heute unsere Kommunikation erleichtern. Werden sie jedoch zu häufig eingesetzt, kann man auch schnell unhöflich wirken.
Übrigens: die gängigsten Abkürzungen und ihre Bedeutungen findest du hier http://faql.de/grundlagen.html#abk
Mir fehlt hier, der für mich persönlich viel wichtigere Aspekt, die mißverständliche Kommunikation bei teils willkürlich, also ausgedachten, Abkürzungen. Dies tritt zum Beispiel vor allem in Abteilungsübergreifender Kommunikation zu Tage. Ein zugegebenermaßen hinkendes Praxisbeispiel aus meinem Alltag. Der Konzepter schreibt „Ich hab dir das Konzept in der DB gespeichert“. Beim Texter kommt vielleicht an „Ich hab dir das Konzept in der Dropbox gespeichert.“, beim Programmierer aber eher „Ich hab dir das Konzept in der Datenbank gespeichert.“
Hallo Martin, da hast du vollkommen recht. Wenn die Menschen anfangen, neue und eigene Abkürzung zu kreieren, wird es noch schwerer, sich zu verständigen.
Aktuell ist das bei der sog. Jugendsprache der Fall, die von älteren Generationen nicht verstanden wird. Zwar werden hier kaum Abkürzungen, aber dafür viele Kunstworte genutzt, die dasselbe Problem erzeugen.