Einen guten Schreibstil kann man lernen

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Maßgeblich für den Erfolg eines Textes ist, neben seinem Inhalt und seiner Verbreitungsform, die Art des Schreibstils. Nicht jeder motivierter Texter ist jedoch von Natur aus ein Rhetoriktalent. Für alle, die sich beim Formulieren schwertun, gibt es jedoch Dinge, auf die Ihr beim nachträglichen Überarbeiten besonders achten könnt, um Euren eigenen Schreibstil zu verbessern.

Nicht zu lang, nicht zu kurz

Immer wieder hört man, dass bei Texten vorwiegend kurze Sätze verwendet werden sollten, um den Leser nicht zu verwirren. Natürlich stimmt es, dass Bandwurmsätze oft unverständlich wirken und das Lesen anstrengend machen. Trotzdem sollte man die Intelligenz seiner Leser auch nicht beleidigen und ausschließlich simple Drei-Wort-Sätze verwenden. Ein gesundes Mittelmaß macht einen Text lebendig, ohne für Verwirrung zu sorgen.

Abwechslungsreiche Satzanfänge

Verbunden mit der Länge der Sätze sind zudem ihre Anfänge. Versucht Eure Satzanfänge abwechslungsreich zu gestalten, denn jeden Satz mit dem gleichen Wort anzufangen wirkt unnatürlich und monoton. Ebenfalls ist die Verwendung von Konjunktionen wie „aber/und/dann/jedoch“ für einen rhetorisch schönen Text nicht empfehlenswert. Ausnahme: Sie werden als stilistisches Mittel bewusst eingesetzt.

Wortwiederholungen vermeiden

Nicht nur am Satzanfang, auch im restlichen Text wirken häufige Wiederholungen des gleichen Wortes langweilig und störend. Durch Synonyme oder treffende Umschreibungen lässt sich Schwung und Abwechslung in einen Text bringen. Eine kleine Hilfestellung bieten dabei verschiedene Synonym-Wörterbücher, die Ihr im Internet finden könnt.

Keine Blume, sondern eine rote Rose

Ein hilfreicher Trick, der ein wenig Übung braucht, findet sich in der Wortwahl. Statt einfache, weit verbreitete Wörter zu verwenden, kann es Wunder wirken, wenn diese durch ausgefallener Begriffe ersetzt werden. Statt Blumen kann zum Beispiel ein Strauß roter Rosen übergeben worden sein. Grundsätzlich gilt, je mehr Details bei der Beschreibung benutzt werden, desto mehr regt der Text die Phantasie des Lesers an. Texten ist also eine schöne Möglichkeit das Potenzial der deutschen Sprache zu erforschen.

Mehr Aktiv bitte

Gemeint ist damit: Versucht Eure Sätze im Aktiv statt im Passiv zu formulieren. Bei der Verwendung des Passiv schiebt sich das Verb an das Satzende. Die Leser bekommen so erst verhältnismäßig spät das entscheidende Wort mitgeteilt, um sich ein Bild im Kopf zu machen. Dadurch wird es nicht nur schwerer, den Text zu verstehen, dieser verliert auch an Fesselwirkung und Elan.

Zum Schluss: Unnötige Füllwörter streichen

Mein letzter Schritt beim Texten ist grundsätzlich der Folgende: Ich lese meinen Text nochmal durch und streiche alle Wörter, die keinen inhaltlichen Mehrwert bringen. Denn beim Schreibprozess formuliert das Gehirn die Sätze so, wie man es im Alltag gewohnt ist – inklusive inhaltsloser Wörter wie ‚also/halt/eben‘. Liest man seinen Text nochmal durch, stechen diese Begriffe direkt ins Auge, da sie den Satzfluss stören und sinnlos wirken. Auch hier gilt natürlich: Als stilistisches Mittel der Betonung oder der Abgrenzung haben auch diese Wörter ihre Daseinsberechtigung!

Bild: Free-Photos / pixabay / CC0 Creative Commons

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