PS: Wir lieben Dich – Oder wie man das Postskriptum richtig nutzt

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Wir kennen es alle und wir verwenden es auch gelegentlich – das PS unter einer Nachricht. Aber ist das eigentlich noch zeitgemäß? Denn das PS oder Postskriptum stammt aus der Zeit der Briefe, als man noch ausschließlich von Hand schrieb. Sein Vorteil lag darin, dass durch das Vergessen eines Teiles nicht alles nochmals geschrieben werden musste, sondern man es einfach anhängen konnte. Ein kleiner Trick also, der Zeit sparte. Heute kann man fast immer problemlos ergänzen, was man vergaß. Ist das PS damit überflüssig geworden? Ganz klar nicht, finden wir. Denn das Postskriptum hat viel zu bieten, vor allem im Hinblick auf die modere, digitale Kommunikation.

Shortcut zur Hauptinfo

Wir lesen heute oft online, meist über das Smartphone und oft zwischen Tür und Angel. Der Bildschirm ist klein, die Schriftgröße auch und unsere Zeit sehr begrenzt. Der geneigte Leser erwartet deshalb kurze, knappe Infos und eine Aufteilung, die lesefreundlich ist. Das PS ist hier eine wunderbare Möglichkeit, die zentrale Aussage des Textes zu betonen, damit sie als Teaser zuerst wahrgenommen wird. Richtig formuliert animiert sie dann dazu, den gesamten Text zu lesen. Wenn das PS wirken soll, muss seine Aussage allerdings wirklich präzise und kurz den Kern treffen. Dem mobilen Leser bringt das PS in seiner Entscheidungsfindung nämlich nur etwas, wenn es nicht zu lang ist und als Zusammenfassung dienen kann. Ähnlich wie bei den Menschen, die den letzten Satz eines Buches zuerst lesen, um zu wissen, ob es sie interessiert.

Wenn, dann bitte richtig

Es gibt also Gründe für das PS im modernen Marketing. Aber wie schreibt man es richtig? Die korrekte Schreibweise lautet: zwei Großbuchstaben, ohne Punkte dazwischen, aber gefolgt von einem Doppelpunkt. Also zum Beispiel so: PS: Danke für die Beachtung der Rechtschreibung! Auch der korrekte Platz für das PS ist durch die DIN Norm 5008 (die im bürokratischen Deutschland die Korrespondenz regelt) festgelegt: mit mindestens einer Zeile Abstand zum Briefende. Eben jener Absatz ist es auch, der das PS für soziale Medien und Co. besonders attraktiv macht. Absätze sind für geplagte Smartphone-Augen eine Wohltat und betonen alles, was dahintersteht.

Unzählige Möglichkeiten für den Bonussatz

Ist es nicht wunderbar, dass es diese Möglichkeit gibt? Das PS kann ein Booster für deine Botschaft sein, sozusagen eine Extra-Werbefläche. Betrachtest du das PS also als strahlende Leuchtreklame für deinen Text, was würde dann dort stehen? Weist du auf einen Extra-Vorteil hin? Auf eine zeitlich limitierte Aktion? Ein „PS: Schnell Zugreifen lohnt sich – nur noch bis zum 02.06!“ stellt schnell die Dringlichkeit des Lesens heraus. Der Leser will immerhin wissen, ob er etwas verpasst. Auch Auszeichnungen oder besondere Serviceleistungen können im PS leicht Erwähnung finden, ohne dass es zu aufdringlich wirkt. Man weist auf die eigene Qualität hin, aber ohne langen Selbstbeweihräucherungstext.

Doppelt gemoppelt hält besser

Durch den zusätzlichen Schlusssatz hat man die Möglichkeit, den eigenen Slogan noch einmal anders zu formulieren. Betonst du deine Kernaussage erneut, kannst du den Vorteil anders beleuchten und dem Kunden damit einen zusätzlichen Mehrwert näherbringen. Zeigt dein Text zum Beispiel schon die Effizienz deiner IT-Dienstleistung auf, kannst du im PS vielleicht noch den Sicherheitsaspekt betonen.

Weiterlesen lohnt sich

Das PS dient aber nicht nur als Teaser, sondern auch als Animation weiterzulesen. Hast du Angst, dass deine Anhänge (PDFs, Gutscheine, weiterführende Infos, Anmeldeformulare usw.) übersehen werden? Dann nutze dein Postskriptum dazu, darauf hinzuweisen. Kurz zwischen Text und Anhang geschoben macht es darauf aufmerksam, dass da noch was kommt. Mit einem Link versehen kann es auch gleich wunderbar zur statistischen Auswertung des Leseverhaltens dienen.

Wie man sieht, ist ein gut gewähltes Postskriptum alles andere als obsolet. Gerade in Zeiten von Social Media und Online-Texten sollte man es nutzen.

Und übrigens: Es muss nicht immer ein PS sein. Auch andere Formulierungen funktionieren ganz gut. 😊

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