So geht Storytelling – Der Fall Klaus Buhmann
Kennst du Klaus Buhmann? Nein? Dann hast du etwas verpasst. Klaus Buhmann ist Bereichs- und Niederlassungsleiter des Pumpenherstellers Fluidtronic AG. Der Manager lässt keine Sekunde aus, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seine cholerische und leicht narzisstische Art spüren zu lassen. Das Schlimme daran ist, Buhmann ist felsenfest davon überzeugt, eine gute Führungskraft zu sein. Besonders die Personalerin, Monika Zielinski, sowie die Kollegen Anton Scholz und Sebastian Meier bekommen die Launen täglich zu spüren.
Weshalb erzähle ich dir das? Weil Klaus Buhmann, Monika Zielinski, die anderen Herren sowie die Fluidtronic AG frei erfunden sind – und zwar vom Geschäftsführercoach, Speaker und Gründer der Online-Leadership-Plattform, Bernd Geropp. Geropp ist ein alter Bekannter von mir und hat einen sehr erfolgreichen Leadership-Podcast „Führen auf den Punkt gebracht“ am Start.
Wie kam es zu der Idee, die Figur Klaus Buhmann ins Leben zu rufen? Nun, nachdem der Podcast seit mehreren erfolgreich läuft, wollte Geropp etwas Neues ausprobieren. Das Format Video faszinierte ihn. Also startet der Aachener 2018 einen YouTube Kanal „Führung auf den Punkt gebracht mit Bernd Geropp“. Er wollte sich aber nicht einfach nur vor die Kamera setzen und den Leuten da draußen seine Tipps und Erfahrungen mitgeben, er wollte Geschichten erzählen. Geschichten sind bekannterweise leicht verständlich und einprägsam. Menschen lieben gute Geschichten.
Bernds Thema „Mitarbeiterführung“ verlangte nach einer zentralen Figur, einem Vorgesetzten, der entweder alles richtig oder alles falsch macht. Er entschied sich für zweiteres und erfand die Figur des Klaus Buhmann für seine kleinen YouTube-Videos. Er selbst spielt den Herrn Manager – und zwar brillant. Daneben übernimmt er auch weitere Rollen der Kollegen Sebastian Meier (mit anderen Haaren und Schnurrbart) und Anton Scholz (mit schwarzer Perücke). Anhand dieser Personen kann Geropp sehr einfach und deutlich zeigen, welche Fehler Vorgesetzte tunlichst vermeiden sollten.
Wie bereits beschrieben ist Buhmann ein Choleriker mit recht narzisstischen Zügen. Er trampelt auf den Gefühlen seiner Kollegen und Mitarbeiter herum, tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste und merkt es nicht einmal. Im Gegenteil, er glaubt stets, er sei im Recht und auf dem richtigen Weg. Kritik wird nicht zugelassen.
Mit der Zeit bekam Geropp immer mehr Spaß am Medium Film und an der Rolle des Klaus Buhmann. Das Feedback bei YouTube war richtig gut, es kamen die ersten Aufträge aufgrund seiner guten YouTube Videos.
Also machte er den nächsten Schritt und produzierte 2020 seinen ersten Kurzfilm mit Klaus Buhmann, der Personalerin Monika Zielinski und mehreren Bewerbern. Denn die Fluidtronic AG sucht einen neuen Mitarbeiter, um die Position eines Produktmanagers zu besetzen.
Zum ersten Mal arbeitete Geropp mit einem professionellen Regisseur und mit Profi-Schauspielern. Es wurden ein Script und ein Drehbuch geschrieben und daraus ein 10-Minuten-Film produziert. Den kannst du dir hier bei YouTube ansehen. Um die Geschichte um die Figur Klaus Buhmann noch realistischer zu machen, folgten eine echte Webseite für die Fluidtronic AG sowie ein eigenes Profil bei LinkedIn. Buhmann lebt!
Zurück zum Storytelling: In jeder erfolgreichen Geschichte gibt es einen Helden bzw. eine Heldin, der auf seiner bzw. die auf ihrer Heldenreise immer wieder auf Konflikte mit dem Antihelden oder anderen Begleitpersonen trifft, aber am Schluss einen Sieg erreicht. Das Publikum leidet mit dem Helden bzw. der Heldin und freut sich am Ende über den Erfolg.
Bei Bernd Geropp ist Monika Zielinski die Heldin, die in ihrer Tätigkeit als Personalerin bei der Fluidtronic AG immer wieder mit dem Antihelden Klaus Buhmann zusammenprallt. Durch ihre Souveränität führt sie die Bewerbungs- und Personalgespräche aber zum Erfolg.
Geropp lässt seinen Antihelden nicht nur in dem Kurzfilm, sondern in etlichen Kurzvideos für YouTube sprechen und zeigt an seinem Beispiel, was ein Manager falsch machen kann. Der Zuschauer erkennt es sofort, ohne dass Geropp den Fehler erklären muss.
Jetzt kann man sich fragen, ob sich der ganze Aufwand lohnt. Schließlich ist die Produktion eines Kurzfilms mit professionellen Schauspielern und einem Profi-Regisseur ziemlich kostspielig. Bernd Geropp erklärte mir, dass die selbst in seinem Keller produzierten Videos bereits neue Aufträge als Coach oder Teilnehmer für sein Leadership-Programm hervorbrachten. Der Aufwand refinanziert sich also.nOb der Aufwand der Kurzfilme jemals mit neuen Aufträgen zu decken ist, bleibt abzuwarten.
Es geht ihm aber nicht primär um das monetäre Ziel. Vielmehr lautet das Ziel des Projekts wachsende Aufmerksamkeit für den Coach. Immerhin: Die Zahl der Abonnenten für den YouTube-Kanal ist seit dem ersten Kurzfilm rapide auf jetzt knapp 9600 gewachsen. Der englische Kanal hat bereits über 10.000 Abonnenten.
Apropos Kurzfilm: Geropp war vor einigen Wochen im Studio und hat mit dem Filmteam und den Schauspielern den zweiten Kurzfilm abgedreht. Verraten wird noch nichts. Nur so viel sei gesagt: Es geht um Online-Weiterbildung, ein Thema, das Klaus Buhmann bestimmt perfekt beherrscht. Du darfst gespannt sein.
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