Studie zum Content Marketing: Fehlende Ideen und Ressourcen sind das Problem
Jeder, der sich mit der Erstellung von Content für die diversen Social-Media-Kanäle beschäftigt, weiß: Das ist alles andere als „easy“ und „mal so nebenher“ erledigt. Und das, obwohl es für den Nutzer häufig so aussieht.
Mal eben eine Kaffeetasse fotografieren ist keine Kunst? Haben Sie das schon einmal bei Regenwetter und miesem Licht getan? Ein betrübliches Bild einer Kaffeetasse erweckt bei den wenigsten den Wunsch, sich ebenfalls eine Tasse Kaffee zu machen und sich motiviert an die Arbeit zu begeben, sondern eher den Wunsch, sich wieder ins Bett zu verkriechen. Aber besonders Videomaterial ist extrem aufwendig zu kreieren. Und dann möchte man natürlich auch etwas Individuelles produzieren – und schon ist ein Tag rum.
Eine neue Studie der contentbird GmbH hat das Thema Content Marketing im Jahr 2021 beleuchtet und Marketing-Verantwortliche befragt, welche Bedeutung Content Marketing für sie hat. Und – ehrlicherweise wenig überraschend – hat Content Marketing zu Corona Zeiten enorm an Bedeutung gewonnen. Denn natürlich erreicht man seine (potenziellen) Kunden aktuell am besten digital. Doch mit der Steigerung an Bedeutung ist auch die Schwierigkeit der Content Produktion stärker in den Fokus gerutscht. Zwar geben nur 6,8 Prozent der 238 Marketing-Verantwortlichen an, dass es ihnen an Ideen fehlt, doch sind es fast 20 Prozent, die angeben, dass es schwierig ist, Ideen zu finden, die wirklich Potenzial haben (und auch individuell sind und nicht nur die Nachahmung der Konkurrenz).
Problem: fehlende Ressourcen
Das größte und bedeutendste Problem (mit 53,4 Prozent) jedoch stellen die fehlenden Ressourcen und mangelnde Personalsituation dar. Denn wie eingangs erwähnt kreiert sich Content leider nicht von allein – auch bei Firmen, die eigentlich ausreichend Material produzieren (z. B. Handwerksberufe). Dennoch muss es jemanden geben, der mit ein wenig Geschick Fotos und Videos dreht, jemand der diese sichtet und entsprechend aufarbeitet und dann online stellt (und das mit System).
Immer noch falsche Erwartungen an Messbarkeit
In den Köpfen vieler steht übrigens immer noch die „Nutzen / Kosten Sache“ ganz weit oben (29,1 Prozent). Hier versuchen alteingesessene Marketing-Verantwortliche immer noch mit klassischen Mitteln zu messen, wie sinnvoll Postings etc. sind. Doch leider ist das nicht (mehr) so einfach. Denn Social-Media und der kreierte Content lassen sich nicht direkt an den Verkaufszahlen messen oder gehen 1 zu 1 mit gesteigerten Einnahmen einher. Insbesondere nicht zu Beginn (und hier sprechen wir nicht von ein paar Monaten, sondern eher von einem Jahr!). Kürzlich hörte ich den Vergleich mit einer Zeitungsanzeige. Denn ehrlich: Hier lässt sich auch nicht messen, wie viele Personen diese gesehen haben und daraufhin etwas gekauft haben o. ä. Natürlich kann man versuchen, mittels Gutscheinen oder Ähnlichem zu messen, woher der Kunde kommt. Doch gerade im Online-Geschäft ist die Verteilung von Gutscheinen gar nicht mehr unbedingt nachvollziehbar, werden sie doch über Freunde / Foren getauscht.
Wenige nutzen Content-Marketing
Und obwohl Content-Marketing in Deutschland durchaus an Fahrt aufnimmt, sind es aktuell nur 38 Prozent der Firmen, die Content-Marketing nutzen. 64,3 Prozent der Marketing-Verantwortlichen gaben an, dass sie als nächsten Schritt Prozesse zur Content-Marketing-Erstellung aufstellen wollen. Unter denen, die Content-Marketing bereits nutzen, gaben aber 43,1 Prozent an, dass Content-Marketing gleich wichtig ist, 40,8 Prozent, dass Content-Marketing wichtiger und nur 16,2 Prozent, dass Content-Marketing weniger wichtig geworden ist im Vergleich zu anderen Marketing-Maßnahmen.
Die Zukunft des Marketings liegt auf jeden Fall in großen Teilen im digitalen Bereich und sollte ernst genommen werden. Und noch ein Tipp: Bevor man startet, sollte man sich überlegen, wer dafür zuständig ist, dann Content-Marketing bedeutet eine Menge Arbeit. Und wir alle wissen, dass schlecht gemachtes Marketing (ganz egal wo) nicht rentabel ist.
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