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Wie man das richtige Thema für eine Pressemitteilung findet

Eine Pressemitteilung ist eine gute Möglichkeit, die Öffentlichkeit über Neuigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens zu informieren. In diesem Blogbeitrag wollen wir ein paar Tipps geben, wie die Themenauswahl gelingt.

Überlege, was für Dein Unternehmen aktuell wichtig ist

Das Wichtigste bei der Auswahl eines Themas ist, dass es für Dein Unternehmen derzeit relevant ist. Vielleicht hast Du gerade ein neues Produkt auf den Markt gebracht oder eine wichtige Kooperation abgeschlossen? Ein solches Ereignis ist ein guter Aufhänger für eine Pressemitteilung.

Berücksichtige aktuelle Ereignisse

Auch aktuelle Ereignisse in der Welt oder Branche können als Inspiration für eine Pressemitteilung dienen. Wenn zum Beispiel gerade ein neues Gesetz verabschiedet wurde, das Auswirkungen auf Dein Unternehmen hat, könnest Du darüber informieren.

Finde eine interessante Story

Eine Pressemitteilung muss nicht nur informieren, sondern auch interessant für die Zielgruppe sein. Eine gute Möglichkeit, um das Interesse der Leser zu wecken, ist, eine interessante Story zu erzählen. Vielleicht hast Du eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte zu berichten oder eine außergewöhnliche Herausforderung gemeistert. Solche Geschichten können die Leser fesseln und Ihre Marke stärken.

Berücksichtige Deine Zielgruppe

Wenn Du eine Pressemitteilung schreiben, solltest Du immer Deine Zielgruppe im Hinterkopf behalten. Denn nur dann formulierst Du die Pressemeldung so, dass Deine Zielgruppe diese auch liest und thematisch anspricht.

Vermeide zu viel Werbesprache

Eine Pressemitteilung soll informieren und nicht werben. Vermeide daher zu viel Werbesprache und konzentriere Dich auf die Fakten. Die Leser sollten aus der Pressemitteilung mehr über das Thema erfahren und warum Du gerade jetzt damit an die Öffentlichkeit gehst.

Was ist der Mehrwert?

Zu guter Letzt sollte der Mehrwert aus der Pressemitteilung gut herauslesbar sein. Denn nur dann werden auch künftige Pressemitteilungen gelesen und – noch wichtiger – auch verbreitet. So gelangst Du im besten Falle mit einer einzelnen Veröffentlichung an maximale Reichweite. Online wie offline.

Fazit:

Die Wahl des richtigen Themas für eine Pressemitteilung ist entscheidend für den Erfolg dieser. Es sollte für Dein Unternehmen relevant sein, aktuelle Ereignisse berücksichtigen, eine interessante Story erzählen, Deine Zielgruppe ansprechen, nicht zu werblich sein und einen Mehrwert bieten.

Wenn schon in der Unternehmenskommunikation gendern, dann richtig

Gendergerechte Sprache – kaum ein Sprachthema führte zu so viel Diskussionen wie das „Gendern“. Die einen sagen: ein Muss. Die anderen sagen: völliger Quatsch. Dazwischen gibt es viele verschiedene Meinungen und auch Möglichkeiten, alle Geschlechter und Identitäten gleichermaßen in unsere Sprache einzubeziehen- also Formulierungen zu benutzen, die Alle sichtbar und hörbar machen.

Natürlich geht die Diskussion weder an den Medien noch an den Unternehmen in ihrer Unternehmenskommunikation vorbei.

Den Deutschen ist Gendern nicht so wichtig

Laut einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR spielt für fast zwei Drittel der Menschen gendergerechte Sprache kaum oder gar keine Rolle. Dabei ist sie eher für Jüngere relevant, bei älteren Zielgruppen ist die Ablehnung größer.

Unternehmenskommunikation: Journalisten-Kritik am „Gendern“

Auch bei Journalisten steht die gendergerechte Sprache nicht hoch im Kurs. Laut einer Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Dr. Doeblin bei 148 Wirtschaftsjournalisten aller Mediengattungen lehnt die große Mehrheit der Befragten gender-neutrale Formulierungen in der Unternehmenskommunikation ab, die gegen traditionelle Rechtschreibregeln verstoßen. Damit sind komplizierte Gender-Konstruktionen wie Binnen-I (MitarbeiterInnen), Unterstrich (Mitarbeiter_innen), Gender-Doppelpunkt (Mitarbeiter:innen) und Gender-Stern (Mitarbeiter*innen) gemeint.

Lediglich Paarnennungen („Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“) und notfalls noch die Verlaufsformen („Mitarbeitende“) finden bei den Journalisten Gnade.

Spannend ist hier die Begründung für die eher ablehnende Haltung gegenüber dem Gendern in der Unternehmenskommunikation (Original-Zitat aus der Pressemeldung):
«Das Gendern „hindert den Lesefluss“, „zerstört die deutsche Sprache, sie wird gestelzt und ungenau“, „bläht Texte nur unnötig auf und hat mit der Sprache im Alltag überhaupt nichts gemein“. Unternehmenskommunikation solle „klar und schnell zu erfassen sein“, aber „übertriebene politische Korrektheit erschwert es, die Inhalte rasch zu erfassen und zu bewerten. Unternehmen und Verbände „sollten sich raushalten und nicht der Verballhornung der deutschen Sprache Vorschub leisten, wertschätzende Sprache geht auch ohne * und Innen“. „Gendern schadet der Kommunikation – und auf die kommt es an“. „Alles andere als Paarnennungen ist verunglimpftes Deutsch, entsprechende Texte landen bei mir ungelesen im Papierkorb“. „Gerade die meist ohnehin trockenen Pressemitteilungen machen gegendert noch weniger Spaß zu lesen“.»

Was also tun als Unternehmen?

Wir wollen an dieser Stelle keine neue Diskussion vom Zaun brechen, ob gendergerechte Sprache richtig ist oder nicht. Das darf und soll jede(r) für sich selbst entscheiden.

Für Unternehmen existiert hier allerdings ein Zwiespalt.

Auf der einen Seite ist es in der heutigen Gesellschaft für Unternehmen wichtig, bei der Kommunikation mit Kunden das Geschlecht ihrer Zielgruppe zu berücksichtigen. Das bedeutet: Je nach Ziel- und Kundengruppe sollten sie eine Sprache und Bildsprache benutzen, die alle Geschlechter einbezieht, anstatt eine Sprache und Bildsprache zu verwenden, die nur auf ein Geschlecht ausgerichtet ist. Ansonsten laufen sie Gefahr, potenzielle Kunden zu verprellen und ihren Ruf zu schädigen. Es gibt Branchen, in denen auf eine geschlechtergerechte Sprache Wert gelegt wird. Hier können Unternehmen zeigen, dass sie sich für Gleichberechtigung und Inklusion einsetzen.

Und es gibt eben jene Branchen, in denen es der Zielgruppe egal ist, ob der Pressetext „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, „Monteure und Monteurinnen“ enthält.

Auf der anderen Seite zeigt die Journalisten-Studie, dass viele Pressevertreter das „Gendern“ ungemein nervt. „das Gendern „hindert den Lesefluss“, „zerstört die deutsche Sprache, sie wird gestelzt und ungenau“, „bläht Texte nur unnötig auf und hat mit der Sprache im Alltag überhaupt nichts gemein“, „Unternehmenskommunikation solle „klar und schnell zu erfassen sein“. (Originalton der Pressemeldung)

Ich denke, dass es den goldenen Weg nicht gibt. Es geht beim Gendern heute weniger um „Political Correctness“, sondern um die Identifizierung mit der eigenen Unternehmenskultur.

Wer gendergerecht kommunizieren möchte, soll das tun – egal in welcher Form. Dann hat es auch eine Aussagekraft gegenüber den eigenen Kollegen und der Außenwelt.

Wer es nicht tun möchte, soll es sich und seinen Mitarbeitern nicht aufnötigen. Die Kunden merken schnell, ob die neue gendergerechte Sprache ernst gemeint oder aufgezwungen ist.

 

Achtung! So erstickst Du Deinen Text mit Adjektiven

Wir alle wollen interessante Texte. Welche, die gelesen werden. Darum neigen wir manchmal dazu, insbesondere Werbetexte mit einem Zuviel an „Wie“ zu überfrachten – wir ersticken ihn mit Adjektiven. Wie Du diesen Fehler vermeidest und Deinen Text trotzdem lesenswert machst, erfährst Du hier.

  1. Ein Substantiv ist fähig, für sich selbst einzustehen

Nicht jedes Substantiv benötigt ein passendes Adjektiv. Kontrolliere Deinen Text und frage Dich: Klingt es alleine nicht viel präziser? Oft machen wir diesen Fehler bei Tätigkeitsbezeichnungen wie „unsere fähigen Handwerker“ oder „unsere zertifizierten Experten“. Die Handwerker wären nicht Deine, wenn sie nicht fähig wären und die Experten keine, wenn sie nicht zertifiziert wären.

Du musst nicht alle Adjektive streichen, aber ein wenig ausdünnen. Der Text wird dadurch knackiger.

  1. Wiederholungen rausnehmen

Manche Adjektive kannst Du absolut verlustfrei streichen. Dopplungen sind unsexy und machen den Text ohnehin fad. Beliebte Kandidaten dafür sind nichtssagende Füllworte wie divers, individuell oder flexibel. Wir setzen sie ein, weil wir glauben, der Text klingt damit professioneller – in Wirklichkeit bläht es ihn nur unnötig auf.

  1. Unpräzises umformulieren

Zugegeben: Manche Sätze klingen ohne Adjektive einfach nicht. Darum prüfe ihren Wert. Wenn Du sie nicht streichen möchtest, ersetze sie entweder durch konkrete Beschreibungen – mache aus dem traumhaften Strand einen azurblauen Strand. Oder formuliere den Satz so um, dass Du kein Adjektiv benötigst. Etwa so:

Statt „Unsere traumhaften Strände in Hotelnähe bieten Ihnen herrliche Plätze zum Erholen“.

Besser: „An unseren azurblauen Stränden in Hotelnähe können Sie abschalten.“

Oder ganz knackig: „Erholung pur am Traumstrand – nur 10 Meter vom Hotel entfernt.“

Fazit: Benenne lieber den Mehrwert aktiv als Dich in endlosen Beschreibungen selbst zu loben. Mache Deinen Lesern klar, was sie davon haben. Denn Zeit ist Geld und Marketing-Bla-bla wird längst durchschaut, weil wir online damit alle überflutet werden.

In diesem Sinne wünschen wir Dir einen fantastischen, grandiosen, unvergleichlichen und außergewöhnlichen Tag. 😊

Mit ein paar Tipps zum perfekten Schreibstil

Maßgeblich für den Erfolg eines Textes ist, neben seinem Inhalt und seiner Verbreitungsform, die Art des Schreibstils. Nicht jeder motivierter Texter ist von Natur aus ein Rhetoriktalent. Für alle, die sich beim Formulieren schwertun, kommen hier Tipps, um euren Schreibstil zu verbessern.

Nicht zu lang, nicht zu kurz

Oft liest man den Tipp, dass bei Texten vorwiegend kurze Sätze verwendet werden sollen, um den Leser nicht zu verlieren. Sicher sollte auf Bandwurmsätze verzichtet werden, da diese das Lesen anstrengend machen. Trotzdem darf man die Intelligenz seiner Leser nicht beleidigen und ausschließlich zu simple Sätze verwenden. Ein gesundes Mittelmaß macht einen Text lebendig, ohne für Verwirrung zu sorgen.

Abwechslungsreiche Satzanfänge

Versucht Eure Satzanfänge abwechslungsreich zu gestalten, denn jeden Satz mit dem gleichen Wort anzufangen wirkt kindlich und monoton. Ebenfalls ist die Verwendung von Konjunktionen wie „aber/und/dann/jedoch“ für einen rhetorisch schönen Text nicht empfehlenswert. Ausnahme: Sie werden als stilistisches Mittel bewusst eingesetzt.

Wortwiederholungen vermeiden

Nicht nur am Satzanfang, auch im restlichen Text wirken häufige Wiederholungen des gleichen Wortes langweilig und störend. Durch Synonyme oder treffende Umschreibungen lässt sich Schwung und Abwechslung in den Text bringen. Eine kleine Hilfestellung bieten dabei verschiedene Synonym-Wörterbücher, die Ihr im Internet finden könnt.

Keine Blume, sondern eine rote Rose

Ein hilfreicher Trick, der ein wenig Übung braucht, findet sich in der Wortwahl. Statt einfache, weit verbreitete Wörter zu verwenden, kann es Wunder wirken, wenn diese durch ausgefallene Begriffe ersetzt werden. Statt Blumen kann zum Beispiel ein “Strauß roter Rosen” übergeben worden sein.
Grundsätzlich gilt, je mehr Details bei der Beschreibung benutzt werden, desto mehr regt der Text die Phantasie des Lesers an.

Texten ist also eine perfekte Möglichkeit das Potenzial der deutschen Sprache ausschöpfen.

Mehr Aktiv bitte

Gemeint ist damit: Versucht eure Sätze im Aktiv statt im Passiv zu formulieren. Bei der Verwendung des Passivs schiebt sich das Verb an das Satzende. Die Leser bekommen so erst verhältnismäßig spät das entscheidende Wort mitgeteilt, um sich ein Bild im Kopf zu machen. Dadurch wird es nicht nur schwerer, den Text zu verstehen, dieser verliert auch an Fesselwirkung und Elan.

Zum Schluss: Unnötige Füllwörter streichen

Mein letzter Schritt beim Texten ist grundsätzlich der Folgende: Ich lese meinen Text nochmals durch und streiche alle Wörter, die keinen inhaltlichen Mehrwert bringen. Denn beim Schreibprozess formuliert das Gehirn die Sätze so, wie man es im Alltag gewohnt ist – inklusive inhaltsloser Wörter wie ‚also/halt/eben‘. Liest man seinen Text nochmal durch, stechen diese Begriffe direkt ins Auge, da sie den Satzfluss stören und sinnlos wirken.

Doch auch hier gilt: Als stilistisches Mittel der Betonung oder der Abgrenzung haben auch diese Wörter ihre Daseinsberechtigung!

Deutsche Sprache – schwere Sprache: Wie man mit Grammatikregeln Ordnung in die ganze Sache bringt

Sprache ist etwas Herrliches. Durch sie eröffnen sich für uns Menschen neue Welten. Im übertragenen und echten Sinne. Denn ohne die Sprache zu verstehen, können wir sehr hilf- und orientierungslos durch ein Land gehen. Und alle Eltern wissen, wie schwer es ist, wenn ein Baby weint und einem nicht sagen kann, warum.

Und auch jeder Dichter, Autor oder Verliebter 😉 weiß um die Großartigkeit der Sprache.

Allerdings kann Sprache auch viel zerstören: Unüberlegte oder falsche Worte können manchmal größeren Schaden anrichten als es Taten können.

Daher sind Regeln und die korrekte Wortwahl ein machtvolles Werkzeug in der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Gerade die deutsche Sprache steckt voller Ausdruckmöglichkeiten und mit den Möglichkeiten kommen auch die Regeln. Hier sind die Wichtigsten:

Adjektive

Adjektive (Wiewörter) beschreiben Nomen genauer. Sie werden – wenn dem Substantiv/Nomen (Namenwort) vorangestellt – dekliniert (also an Geschlecht, Zahl und Fall des Nomens anpasst). Nachgestellt bleiben sie allerdings in ihrer Grundform unverändert. Beispiel: Ein herrlicher Ausblick – der Ausblick ist herrlich.

Adverbien

Mittels Adverbien (oder Umstandswörter) werden die großen vier W-Fragen “Wann?”, “Wo?”, “Wie?” und “Warum?” beantwortet. Anders als Adjektive beziehen sie sich nicht nur auf Substantive/Nomen, sondern auch auf Adjektive oder Verben. Sie werden übrigens immer kleingeschrieben. Beispiel: Wir rennen links/oben/mittig herunter.

Substantive

Kommen wir nun zu den schon erwähnten Substantiven (Namenwort, Hauptwort oder Nomen). Sie werden immer großgeschrieben und können in der Mehrzahl vorkommen. Nomen besitzen ein Geschlecht, welches durch den Artikel sichtbar wird. Und sie können dekliniert (also gebeugt) werden, es gibt sie also im Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.

Beispiel:
Nominativ: der Tisch, die Tische
Genitiv: des Tisches, der Tische
Dativ: dem Tisch, den Tischen
Akkusativ: den Tisch, die Tische

Interessant: Es gibt Nomen, die es nicht im Plural gibt (Obst, Polizei, Alter und Gesundheit) und Nomen, die es nicht im Singular gibt (Eltern, Leute und Ferien).

Pronomen

Wörter, die für ein Nomen stehen, nennen sich Pronomen (Fürwörter). Diese stehen anstelle eines Nomens, und werden oftmals im weiteren Textverlauf immer wieder als Ersatz für das Nomen verwendet.
Pronomen werden unterteilt in Personalpronomen (ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie), Reflexivpronomen (sich), Possessivpronomen (mein, dein, sein, ihr, unser, euer, ihr), Demonstrativpronomen (der, dieser, jener, derjenige, derselbe), Relativpronomen (der, die, das, welche, welcher, welches), Indefinitpronomen (man, jemand, niemand, jeder, alle, etwas, nichts) und Interrogativpronomen (wer?, was?, welcher?, was für ein?) in ihrer jeweiligen deklinierten Version.

Kongruenz

Dann gibt es noch die Kongruenz. Man liest immer wieder davon – aber so ganz klar ist der Begriff vielen Menschen nicht. Und besonders Nicht-Muttersprachlern macht diese Regelung viele Probleme, da gleich zwei Dinge beachtet werden müssen: Von Kongruenz spricht man nämlich, wenn sich innerhalb eines Satzes Wörter bzw. Satzteile in Person und Zahl entsprechen. Tun sie das nicht, so wird der Satz ungrammatisch.

Ein Beispiel:

Das Auto fährt auf der Autobahn. – Subjekt und Prädikat entsprechen sich in der 3. Person Singular
Die Autos fahren auf der Autobahn. – Subjekt und Prädikat entsprechen sich in der 3. Person Plural
Das Auto fahren auf der Autobahn. – keine Kongruenz, der Satz wird ungrammatisch

Superlativ

Und als letzte Grammatikregel möchten wir über den Superlativ sprechen. Der Superlativ ist die letzte der zwei (manche sagen drei) Steigerungsstufen (1. Positiv (oder eben die Grundform), 2. Komparativ, 3. Superlativ) und birgt die ein oder andere Schwierigkeit. Denn während manche Wörter regelmäßig gebildet werden (schön – schöner – am schönsten), gibt es auch die unregelmäßige Steigerungsform (viel – mehr – am meisten).

Es ist nicht verwunderlich, dass Deutsch zu einer der zehn schwersten Sprachen gehört, denn die vielen Möglichkeiten und damit verbundenen Regeln sind nicht immer leicht zu erlernen. Dennoch hat das Deutsche für viele Dinge eine Ausdrucksmöglichkeit, um die uns andere Sprachen beneiden. Ohne Regeln würde das nicht funktionieren.

 

Wo geht die Reise hin? Die Zukunft der Sprache

Sprache kann einen und trennen. Die gleiche zu beherrschen ist eine Grundvoraussetzung für gelungene Kommunikation. Vielleicht ist das bald leichter, als wir denken. Denn zum ersten Mal rückt der Gedanke einer Universalsprache in den Bereich des Denkbaren. Diese Idee ist alles andere als neu: Einheitliche Hochsprachen gab es schon häufiger. Latein ermöglichte es den Römern, mit allen Untergebenen und Unterworfenen bis in die hintersten Winkel des römischen Weltreiches zu kommunizieren. Oder im Mittelalter dem Adel und Klerus als hegemoniale Brücke zu dienen. Die Einführung von Hochdeutsch oder Oxford English diente dazu, einen weitreichenden Kommunikationsstandard zu etablieren. Der Wunsch nach einer Einheitssprache ist demnach sehr alt und wird getragen von der Vision, den menschlichen Austausch zu erleichtern.

Social Mischmasch

Insbesondere die tiefgreifenden Veränderungen des Sozialverhaltens durch neue technische Optionen und globalisierte Kanäle führen einerseits zu einer neuen Verwendung der Sprache, die immer mehr Richtung Universalsprache driftet. Gesprochenes, Geschriebenes und Zeichensprache verschmelzen durch soziale Medien und Co. zu einer Spracheinheit, die hauptsächlich der schnellen Verständigung dient. Die vormals starre, standardisierte Schriftsprache gerät in Bewegung und wird in solchen Kanälen und Chats durchdrungen von der fließenden, sich stetig verändernden gesprochenen Sprache. Geschriebenes wird so formuliert, dass es dem Gesprochenen ähnelt und neue Kodierungen strömen in die Schriftsprache ein. Die Anzahl der Kommunikationspunkte wächst dank Instagram, TikTok und Co. und mit ihr gleichzeitig die schriftlichen Zeugnisse digitaler Sprache.

Weg vom Standard hin zu persönlichen Slangs

Von einer einheitlichen Standardsprache sind wir dennoch oft weit entfernt. Denn die Sprache wird freier und ist geprägt von individuellen Eigenarten und gruppenspezifischen Slangs. Wo viele aus diesem Grund vom Verfall der deutschen Sprache sprechen, sehen andere darin eine Möglichkeit für Entwicklung und Wachstum: Vor ungefähr hundert Jahren wurde der deutsche Wortschatz auf circa 3,7 Millionen Wörter geschätzt. Heute sind es 5,3 Millionen. In ihrem dritten Bericht zur Lage der deutschen Sprache bezeichnet die „Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung“ nicht ohne Grund Deutsch als „Sprache im Werden“. Der „normfreie“ Raum in den digitalen sozialen Kanälen macht einer neuen Sprachkreativität Platz, die den deutschen Wortschatz (und alle anderen Sprachen auch) wachsen lässt.

2200 nur noch 100 Sprachen

Der Wortschatz wächst, doch die Zahl der eigenständigen Sprachen wird dabei immer kleiner. Für das Jahr 2200 prognostizieren die Forscher nur noch 100 eigenständige Sprachen weltweit. Eine Abnahme ist auch jetzt schon zu verzeichnen: Statt der geschätzten 7500 Sprachen im Jahr 1500 werden heute nur noch 7000 eigenständige Sprachen erfasst. Zu den 100 überlebenden Sprachen werden den Wissenschaftlern zufolge mit großer Wahrscheinlichkeit Englisch, gefolgt von Deutsch, Französisch, Japanisch, Spanisch und Chinesisch zählen, denn diese waren schon im Jahr 2007 die meist vertretenen im Internet. Immerhin 121 Millionen Menschen weltweit sprechen Deutsch und mehr als ein Viertel aller weltweit publizierten Bücher wird in Deutsch gedruckt.

Immer weniger Sprachenvielfalt, aber alles im Fluss?

Wo geht also der Trend hin? Zur lokalisierten, individualisierten Sprache mit Peergroup-Slang, die sich immer mehr dem Gesprochenen annähert? Wir bedienen uns zukünftig einer immer geringeren Zahl von einzelnen Sprachen, aber gleichzeitig werden diese in unglaublichem Tempo komplexer, kleinteiliger, spezieller und umfangreicher? Wohin soll das führen? Wie soll Kommunikation dann noch funktionieren? Eine Antwort lautet: mit Metatext und KI. Spracherweiterung durch Kurzelemente, die als Zusammenfassung von komplizierteren Beschreibungen fungieren (z. B. Emojis) schließen die Verständnislücken, die durch individualisierte Sprache ohne Standards entstehen. Sie nehmen eine erweiterte Bedeutung an, die als Brücke dient und komplexe Botschaften im Kontext transportieren kann.

Ein riesiges digitales Archiv hilft der KI

Linguisten sehen in der Nachverfolgbarkeit dieser Texte (da die meisten in den digitalen Kanälen öffentlich sind) eine Chance zur digitalen Erfassung aller Bedeutungen und Sprachebenen, die dann zur Entwicklung einer Universalsprache dienen könnte. Denn: Wir werden weltweit immer weniger, aber komplexere Sprachen verwenden. Damit steigt auch der Schwierigkeitsgrad der Verständigung. Die langfristige Forscher-Prognose sieht wegen dieses Problems die Herrschaft der sprechenden Maschinen voraus. KI analysiert sämtliche Texte im Net und stellt mit sogenannter „Korpuslinguistik“ den Sinngehalt der Texte, die Häufigkeit der Wortverwendung und Zusammenhänge über die grammatikalische Richtigkeit. Einmal analysiert und erfasst, lässt sich der Sprachinhalt dann in sämtliche Sprachen übersetzen und weitergeben. Und da ist sie, die Universalsprache der Zukunft: Wir sprechen die Maschine an, die Maschine spuckt den Inhalt beim Gegenüber in der Sprache aus, die verstanden wird. Der Universalübersetzer aus Star Trek lässt grüßen. Und mal ganz ehrlich: Weit entfernt sind wir mit Google Translate, Alexa, Siri und Co. doch gar nicht mehr, oder?

Mut zur Lücke – hier gehört ein Leerzeichen hin

Manchmal ist ein Leerzeichen wirklich zu viel – bei Deppenleerzeichen zum Beispiel, die zwischen selbst erfundenen Wortschöpfungen stehen und eigentlich ein Bindestrich sein sollten. Aber manchmal müssen sie orthografisch sein. Oft gerade da, wo viele von uns sie nicht vermuten. Wir haben ein paar Regeln für euch zusammengestellt.

Leerzeichen vor und nach Satzzeichen (,.!?)

Bei Komma, Punkt, Semikolon, Doppelpunkt, Fragezeichen und Ausrufezeichen gilt laut Duden: vorher kein Leerzeichen, danach schon.

Leerzeichen nach Bindestrich (-)

Beim Bindestrich wird kein Leerzeichen gesetzt. Beim Gedankenstrich allerdings schon. Dieser, auch Parenthesestrich genannt, ist übrigens auch länger als ein üblicher Bindestrich.

Vor und nach dem Schrägstrich (/)

Setzt man vor und nach dem Schrägstrich ein Leerzeichen? Die Empfehlung des Dudens: Steht nur jeweils ein Wort vor und nach dem Schrägstrich, setzt ihr kein Leerzeichen, z. B. Januar/Februar. Sind es jedoch mehrere Wörter, die davor und/oder danach stehen, sollte ein Leerzeichen gesetzt werden, um Missverständnisse zu vermeiden, also Ende Januar / Anfang Februar.
Leerzeichen vor und nach Prozent (%)

Laut Duden gehört vor das Prozentzeichen ein fester Zwischenraum. Bei Ableitungen entfällt das Leerzeichen. Zum Beispiel bei 40%igem Rum. Das gilt übrigens auch für das Paragrafenzeichen (§) und das kaufmännische Und (&).

Leerzeichen vor und nach Auslassungspunkten (…)

Setzt man bei Auslassungspunkten ein Leerzeichen? Dann, wenn die Punkte für ein komplettes Wort oder einen Satzteil stehen. Nicht, wenn nur ein Wortteil ausgelassen wird. Satzzeichen werden ohne Leerzeichen angeschlossen. Einen zusätzlichen Schlusspunkt setzt man übrigens nicht.

Leerzeichen nach Klammer ( )

Hier drückt sich der Duden klar aus. Klammern schreibt man ohne Leerzeichen vor und nach dem Text in der Klammer.

 

 

Vertraute Bilder – wie Personifikationen deinen Text zum Leben erwecken

Wer in der Schule mal Lyrik analysieren musste, kennt sie vielleicht noch: die Personifikation. Die „Vermenschlichung“ von Gegenständen, Tieren oder Pflanzen wird dort als Stilmittel häufig eingesetzt. Aber wusstest du auch, dass Personifikationen eine unglaubliche Wirkung auf deine Business-Texte haben können? Wie man sie richtig einsetzt und was sie wirklich bringen, zeigen wir dir hier.

Bilder bevorzugt

Unser Gehirn ist ein wahres Wunderwerk. Und weil es Millionen komplexer Vorgänge gleichzeitig erledigen muss, freut es sich über Vereinfachung in jeder Hinsicht. Bilder bieten ihm die Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen. Sprachliche Bilder tun das auch. Deshalb wird Sprache, die ein Bild in unserem Kopf erzeugt, schneller erfasst und bleibt länger haften. Für werbliche Texte ist das ein echtes Geschenk. Slogans und Headlines sind nicht ohne Grund voll von Stilmitteln, die genau das tun – wie zum Beispiel die Personifikation.

Was genau ist eine Personifikation?

Dann macht Haribo Kinder und Erwachsene froh oder Red Bull verleiht Flügel. Den Produkten oder allgemein Dingen, Tieren oder Pflanzen wird Leben eingehaucht, indem man sie vermenschlicht. Sie werden mit menschlichen Dispositionen in Zusammenhang gebracht. Der sogenannte Anthropomorphismus überträgt also menschliche Eigenschaften auf Nichtmenschliches oder verleiht menschliche Züge. Das unterscheidet die Personifikation von der Metapher oder Allegorie, bei der ebenfalls zwei Bereiche miteinander verknüpft werden, die eigentlich nicht zusammengehören.

Personifikation leicht gemacht

Eine Personifikation zu bilden, ist im Prinzip ganz leicht. Wahrscheinlich tun wir alle es jeden Tag mehrmals, ohne es zu merken. Ganz bewusst kannst du Personifikationen einsetzen, indem du entweder ein menschenbezogenes Adjektiv (z. B. blinde Eifersucht), Substantiv (z. B. Gevatter Tod) oder Verb (die Sonne lacht) zur Beschreibung von etwas Nichtmenschlichem verwendest.

So setzt man sie ein

Bildhafte Sprache ist generell lebendiger und spannender. Wir lesen solche Texte schneller, weil uns die Bilder vertraut sind, das Hirn den Sinn schneller erfasst und wir sie dadurch lieber lesen. In Zeiten der kurzen Aufmerksamkeitsspanne ist das essenziell. Vor allem abstrakte Fakten oder schwieriger Lesestoff wird mit Personifikationen zu einer leichteren Lektüre. Produktnamen bekommen mit einem personifizierten Zusatz einen schnell greifbaren Sinn. So werden unverständliche Artikel mit einem Zusatz zum „besten Freund“, „verlässlichen Partner“ oder „Retter in der Not“.

Weil Bilder sehr stark sind, gehören sie auf die besten Plätze. Wenn jede Sekunde zählt, packst du deine Botschaft optimalerweise in die Headline oder Subheadline beziehungsweise in den Slogan. Oder zumindest in den Anfang deines Textes. Mit dem von dir erzeugten Bild im Kopf wird der folgende Text anders gelesen. Das Eingangs-Bild im Hinterkopf des Lesers verleiht dem gesamten Text die Prägung, die du dir wünschst.

Die Dosis macht das Gift

Übertreiben solltest du es bei aller Liebe zu Bildern aber nicht. Ein Stilmittel alle drei Sätze reicht. Egal in welche Trickkiste du greifst – ob Metapher, Allegorie, Anapher, Alliteration oder Personifikation – wenn jeder Satz etwas im Kopf des Lesers heraufbeschwört, bist du nah an dichter Lyrik und das schreckt in werblichen Texten die meisten wohl eher ab. Wenn du die Personifikation aber in Maßen einsetzt, wird sie für genau den richtigen Film im Hirn deiner Leser sorgen.

Anglizismen im Deutschen – so geht‘s

Fremdworte fuschen sich mittlerweile in unsere tägliche Sprache, ohne dass wir es bemerken. Und dabei werden sie gar nicht mehr ausschließlich von Jugendlichen verwendet, denn dank oder wegen der modernen Medien und der immer digitaleren Welt sind „denglische“ Begriffe in aller Munde. Und für alle Kritiker: Die meisten vermeintlich englischen Wörter ersetzen gar nicht unbedingt ein deutsches Wort, sie bezeichnen nur neue technische oder kulturelle Entwicklungen, für die noch gar kein deutsches Wort vorhanden ist. Hier fallen mir z. B. Wörter wie „twittern“, „Smartphone“ oder „Blog“.

Plural und Genitiv

Meist fällt uns auf, dass wir nicht immer typisch deutsch sprechen, wenn wir sie aufschreiben sollen. Ein „Problem“ stellen da insbesondere die Pluralbildung oder die Konjunktion von Verben dar. Dennoch sollten sie korrekt geschrieben sein und tatsächlich gibt es hierzu Regeln und Richtlinien.

So werden bei der Pluralbildung von Substantiven nicht – wie wir es im Englischen sonst handhaben -ies angehängt, sondern tatsächlich oft nur ein -s (Lady-Ladys). Und auch der Genetiv ist der deutschen Sprache angeglichen: Bei den weiblichen Begriffen bleibt es beim Nominativ, die männlichen Begriffe erhalten ein -s. So heißt es „auf Basis der Case Study“ bzw. „auf Grundlage des Blogs“.

Groß- und Kleinschreibung

Ähnliches gilt bei der Groß- und Kleinschreibung, hier orientiert man sich auch an der deutschen Rechtschreibung und macht es dieser gleich, je nach Wort und dessen Verwendung.

Zusammengesetzte Worte

Wirklich kniffelig wird es dann bei zusammengesetzten Worten, denn diese werden manchmal mit einem Bindestrich verbunden, manchmal aber eben auch nicht. Übernimmt man den ursprünglich englischen Begriff, so wird er genauso geschrieben wie im Englischen (Public Relations).

Bei Substantiven aus zusammengesetzten Anglizismen schreibt man diese zusammen oder verbindet sie mit einem Bindestrich. Beides ist möglich (Home-Office oder Homeoffice). Sollte sich aber bei der Zusammensetzung um ein Verb und einen Partikel handeln, so müssen diese Teile mit einem Bindestrich verbunden werden (Know-how). Der Partikel wird hier kleingeschrieben. Und wird man ganz wild und will diese Zusammensetzung noch weiter kombinieren (Abend-Make-up), werden alle Teile mit einem Bindestrich verbunden (Durchkoppeln). Alle Substantive werden – egal wo sie stehen – immer großgeschrieben.

Konjugationen

Wird es notwendig Verben zu konjugieren, darf man sich komplett an die deutsche Rechtschreibung halten – auch bei der Vergangenheitsform! Hier sollte man sich unbedingt auf sein sprachliches Baugefühl verlassen, denn bei einigen wenigen Verben muss man darauf achten, dass man keinen Zungenbrecher baut. Beispiel: designen. Natürlich heißt es hier nicht „Ich habe gedesignt.“ Sondern „Ich habe designt.“.

Ein interessanter Fun-Fact sind dann diese vermeintlich englischen Begriffe, die im Englischen aber tatsächlich eine ganz andere Bedeutung haben. Beispiele hierfür sind Handy, Shooting, Public Viewing usw. Diese bedeuten bei uns tatsächlich etwas anderes als im englischen Original.

Umgekehrt verwenden unsere amerikanischen Freunde „unsere Wörter“ übrigens auch: Bratwurst, Kindergarten und Autobahn gehören zum täglichen Sprachgebrauch, da für diese Dinge ein englischer Begriff fehlt.

In dem Sinne ein HOCH auf die lebendigen Sprachen und exercitatio artem parat (um eine nicht mehr lebendige Sprache hinzuzunehmen).

PS: Wenn du mehr über die Die Wirkung von Fremdwörtern wissen möchtest, empfehlen wir diesen Artikel.

Mit diesen 5 Schritten wird deine Rede zum echten Erfolg

Vor Publikum reden – das liegt nicht jedem. Eine wirklich gute vorformulierte Rede ist da mehr als die halbe Miete. Aber wie stellt man das an? Schließlich schreiben die wenigsten von uns jeden Tag eine Rede oder haben viel Übung darin. Keine Panik – wenn du unsere 5 ultimativen Tipps befolgst, kann fast nichts mehr schief gehen und dein Publikum wird begeistert sein.

  1. Die Grundstruktur einer Geschichte

Wir haben es alle im Deutschunterricht mal gelernt: Eine gute Geschichte hat eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schlussteil. Und wenn wir selbst eine schreiben mussten, haben wir uns deshalb vorher Stichpunkte gemacht, die uns halfen, der Sache Struktur zu verleihen. Ganz genauso ist es beim Aufbau einer Rede. Zunächst schreibt man alle Punkte in Stichworten auf, die man erwähnen will. Diese ordnet man dann nach einer sinnvollen, aufeinander aufbauenden Reihenfolge. So erhält man den roten Faden. Vorweg brauchst du nur noch eine Begrüßung, die dann zu deinem Thema überleitet und zum Schluss eine Verabschiedung, die den Kern deines Themas noch einmal aufgreift. Voilà! Die Struktur steht!

  1. Warum hältst du die Rede?

Ganz wichtig für deine Rede: Sei dir immer klar über den Anlass. Warum hältst du sie? Warum ist das eine Rede wert? Wenn du beim Schreiben immer daran denkst, wird dir schnell klar, welche Tonalität du anschlagen und welchen Emotionalitätsgrad du wählen solltest. Eine feierliche Rede zum 80. Geburtstag sollte andere Adjektive und Formulierungen enthalten als eine Büttenrede.

  1. Für wen hältst du die Rede?

Wenn du auf einer Beerdigung zu den Hinterbliebenen sprichst, muss deine Wortwahl eine andere sein als bei der Trauzeugenrede vor einem leicht angetrunkenen, jungen Hochzeitspublikum. Stelle dir im Kopf dein Publikum vor: Was erwartet es? Was würde es zum Lachen oder Weinen bringen? Was völlig kalt lassen? Wenn du eine Vorstellung davon hast, was deine Zuhörer wollen, kannst du deinen Text entsprechend lustig, traurig, aufmunternd, lobend oder auch ernst gestalten.

  1. Was willst du sagen?

Vergiss deine Intention nicht ganz. Was ist deine Botschaft? Du willst deinen Eltern zur Goldhochzeit danken und hervorheben, wie sehr du ihr Durchhaltevermögen bewunderst? Denk daran, was das Herzstück deiner Rede sein soll und packe diese Aussage ins Zentrum deiner Rede. Arbeite textlich von der Begrüßung ausgehend darauf hin. Unterstütze deine Botschaft, indem du in einer Art Zusammenfassung am Schluss darauf zurückkommst – nur mit anderen Worten. So bleibt deine Botschaft als letzte Aussage im Gedächtnis.

  1. Lies dir deine Rede laut vor

Geschrieben klingt es gut – gesprochen gar nicht mehr. Das kommt häufig vor und liegt daran, dass die meisten Texte nur für Augen und nicht für Ohren geschrieben werden. Zwar kommt es auch auf Stimme, Charisma und Charme des Redners an, aber die meisten Fehler kannst du ausmerzen, wenn du vorher den Hörtest machst. Klingt für dich alles gut? Teste noch mal und noch mal. Liest sich der Text flüssig? Sind Stolperfallen drin? Wenn ja: Texte um, dann ist es gerade für nervöse Redner einfacher.