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Textertipp: Floskeln vermeiden

Und täglich grüßt uns das Murmeltier

So oder ähnlich könnten zahlreiche Werbeslogans auf den Punkt gebracht werden. Immer wieder werden die gleichen oder ähnlichen Wörter genutzt. Besonders beliebt sind Aussagen wie: effektiv, innovativ oder dynamisch. Doch schon lange locken diese Floskeln keinen mehr hinter dem Ofen hervor.

Floskeln, die uns jeden Tag begegnen, lassen uns nicht nur abstumpfen, sondern es sind oft leere Worthüllen/Versprechen. Emotionen werden nicht geweckt und es wird die Einzigartigkeit oder Individualität vermisst.

Vermeide Floskeln

Wenn du einen Text, zum Beispiel Werbetext, verfasst, solltest du Wörter vermeiden, die mehrfach verbraucht werden. Floskeln lassen in der Regel keine Bilder im Kopf entstehen, doch genau das lässt die Leser später an ein Unternehmen/Produkt erinnern. Lebendige Wörter, die dem Leser im Kopf bleiben, ein Bild erzeugen, bleiben in Erinnerung.

Unkonkrete Aussagen solltest du unbedingt vermeiden, leere Worthülsen bleiben nicht im Gedächtnis haften. Wörter, die jeden Tag mehrfach verwendet werden, lassen das Interesse schnell schwinden.

Was sind eigentlich Floskeln

Wenn du einen Blick in den Duden wirfst, wirst du unter dem Begriff Floskeln folgendes finden: „Nichtssagende Redensart; formelhafte, leere Redewendung“. Mit dieser Aussage ist eigentlich schon alles gesagt, Floskeln sagen nichts aus. Obwohl es sich um „leere“ Worthülsen handelt, werden sie täglich eingesetzt und wir sehen sie wirklich überall.

Besonder häufig genutzte Floskeln sind unter anderem: Innovativ, Dynamisch, Sicher und viele weitere. Da Floskeln austauschbar und vielseitig einsetzbar sind, werden diese auch gerne verwendet.

Ein Beispiel wie wandelbar Floskeln sind: „Dynamisches Team bietet Ihnen eine kompetente Beratung an“ – Es kann ein Medienunternehmen sein, eine Versicherungsagentur oder irgendeine Firma. Genau da liegt das Problem, es kann irgendein Unternehmen von tausenden sein, es ist nicht das Eine, das Besondere – sondern eins von vielen.

Worte ohne Bedeutung langweilen die Leser

Du möchtest, dass dir die Leser folgen, dich nicht vergessen, dann vermeide Floskeln. Auch wenn viele Unternehmen Floskeln einsetzen, die Slogans immer kürzer werden, sorg du für Aufmerksamkeit.

Die allgemeinen Slogans, Texte lassen auch viel Raum für Interpretationen, die so eventuell nicht gewünscht sind. Ein weiteres „Problem“ von Floskeln ist, dass diese oft als Platzhalter gesehen werden und somit noch weniger haften bleiben.

Kommst du nicht auf den Punkt und lieferst echte Inhalte, wirst du bzw. dein Text einfach überlesen. Die Leser langweilen sich deutlich schneller, denn sie wünschen sich konkrete, nachvollziehbare Aussagen.

Floskeln gezielt einsetzen

Natürlich lassen sich Floskeln, wie innovativ, dynamisch usw. nicht immer vermeiden, das musst du auch nicht. Du kannst diese einsetzen, wenn du dazu konkrete Gründe lieferst. Nehmen wir mal als Beispiel den Begriff: kundenfreundlich. Nur dieses Wort allein sorgt nicht für Aufsehen, es bleibt nicht im Kopf, denn fast jeder wirbt mit der Kundenfreundlichkeit.

Nimmst Du aber dieses Wort und beschreibst warum du oder das Unternehmen besonders kundenfreundlich bist/ist, dann bleibt es in den Köpfen. Hierzu ein Beispiel: Wir sind besonders kundenfreundlich, denn bei uns können Sie auch noch nach 30 Tagen umtauschen, ohne wenn und aber. Ein weiteres Beispiel: Wir sind kundenfreundlich, weil wir Ihnen die Ware bis ins Auto bringen.

Mit diesen konkreten Aussagen kann der Leser etwas anfangen. Er bekommt ein Bild suggeriert, wie zum Beispiel der Verkäufer, der die Ware bis zum Auto bringt.

Foto: geralt / pixabay / CC0 Creative Commons

Von Anfang an falsch: Wie man einen guten Werbetext verfasst

Einen guten Werbetext zu verfassen, ist schon eine kleine Kunst für sich. Zwischen detaillierter Produktbeschreibung, überzeugender Kundenansprache und schöner Rhetorik fragt man sich schnell, ob die eigenen Texte wirklich ihren Zweck erfüllen. Hier eine kleine Auswahl an Fehlern, die sich schnell einschleichen.

Produktbeschreibung – aber bitte in Maßen

Die Hauptaufgabe eines Werbetextes soll es natürlich sein, potentielle Käufer von einem Produkt oder einer Dienstleistung zu überzeugen. Dementsprechend ist man schnell geneigt, alle denkbaren Vorteile in seiner Anpreisung aufzunehmen und den Kunden mit möglichst vielen Informationen zu bombardieren. Obwohl dieser Drang natürlich verständlich ist, solltet Ihr noch einmal genau schauen, welche Produkteigenschaften Ihr wirklich hervorheben möchtet. Selbstverständlich solltet Ihr das Produkt ausreichend beschreiben und die Vorteile anpreisen. Passt jedoch auf, dass Ihr Eure Kunden nicht mit der x-ten technischen Besonderheit langweilt, die im Zweifel nur Fachleuten etwas sagt. Stattdessen ist es empfehlenswert, jede Produkteigenschaft mit dem Nutzen zu verbinden, den der Käufer dadurch hat. So wird Euer Text nicht nur lebendiger, sondern auch verständlicher und greifbarer. Wollt Ihr trotzdem nicht auf die Nennung aller technischen Details verzichten, stellt diese doch übersichtlich in einem gesonderten Infokasten am Rand oder am Ende des Textes dar.

Keine Verallgemeinerungen und inhaltsleere Aussagen

Mittlerweile kann man es in fast allen Texten lesen: Wörter wie ‚innovativ‘ oder ‚marktführend‘. Diese Begriffe sind nicht nur weitestgehend nichtssagend (was soll dieses innovativ die ganze Zeit bedeuten?), sie werden auch so häufig benutzt, dass sie den Lesern schon gar nicht mehr auffallen. Statt Offensichtliches aufzulisten oder übermäßig zu verallgemeinern, verwendet lieber klare Fakten und Zahlen zu Eurem Produkt und Eurem Unternehmen. Bei Zahlen ist es grundsätzlich ratsamer die Ziffer (also 10) zu schreiben als das Zahlenwort (also zehn), denn jede Veränderung im Textfluss fällt auf und erweckt die Aufmerksamkeit des womöglich abschweifenden Lesers.

Fakten erwecken keine Emotionen

Fakten und Zahlen sind also wichtig, um keine inhaltliche Leere entstehen zu lassen und das eigene Produkt von anderen abzuheben. Aber: Fakten erregen beim Leser nicht die Emotionen, die ihn zum Kauf überzeugt! Hier kommt das Storytelling ins Spiel. Wo möglich, gebt dem Leser eine Hintergrundgeschichte zu Eurem Produkt, beschreibt mit Eurem Text, was Ihr bewirken wollt oder was der Kunde erleben wird, wenn er Euer Produkt kauft. Wichtig ist es einen Übergang von der Welt der Fakten zur Welt der Phantasie des Lesers zu erzeugen.

Auch hinter Texten stehen Menschen

Eng verknüpft mit dem Erwecken von Emotionen steht die Art, in der Ihr Euren Text verfasst. Bei Werbetexten von großen internationalen Unternehmen liest man oft mechanisch wirkende Texte, die zwar die Größe und Professionalität betonen, aber wenig Persönlichkeit zeigen. Gerade kleinere Unternehmen sollten nicht danach streben, diese Anonymität zu imitieren. Es ist möglich professionell zu wirken und dabei trotzdem Persönlichkeit zu zeigen. Ein Werbetext ist Eure Möglichkeit mit dem Kunden Kontakt aufzunehmen und zu kommunizieren. Nutzt diese Chance, um zu zeigen, wer hinter dem Unternehmen steht. Überlegt dabei zum Beispiel, wie Ihr mit dem Kunden in einem Telefonat kommunizieren würdet und welche persönlichen Eigenschaften Ihr zeigen wollt. Wichtig dabei: Behaltet Eure Zielgruppe im Hinterkopf und passt Euren Ton dementsprechend an.

Bild: pasq_soy_yo / CC0 Creative Commons