Schlechte Verben – Gute Verben
Verben sind ein wichtiger Bestandteil von Texten und verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Während sie Texte bildhafter und lebendiger gestalten können, wirken Beiträge durch die Verwendung von ‚falschen‘ Verben schnell umständlich oder monoton. Daher gibt es heute einen kleinen Überblick über bestimmte Verbgruppen.
Die Klassiker: machen, sein und haben
Diese Verben finden sich in so gut wie jedem Text wieder. Sie stellen jedoch in den meisten Fällen die einfallsloseste Art dar, etwas zu beschreiben oder auszudrücken. Während vor allem das Verb ‚machen‘ im englischen Sprachraum häufig verwendet wird, findet sich die umgangssprachliche Nutzung dieses Wortes mittlerweile auch in vielen deutschen Ausdrücken wieder. So wird der englische Ausdruck ‚That makes sense‘ im Deutschen mit ‚Das macht Sinn‘ übersetzt, obwohl es eigentlich ‚Das ergibt Sinn‘ heißen müsste. Allgemein gibt es im Deutschen zahlreiche Alternativen, um diese Hilfsverben zu ersetzen. Daher lohnt es sich für jeden Texter und jede Texterin, die eigenen Texte vor der Veröffentlichung nochmal zu kontrollieren und ‚machen‘, ‚sein‘ und ‚haben‘ wo es möglich ist durch aussagekräftigere Verben zu ersetzen.
Hier einige Beispiele
Beispiel 1: Ich mache jeden Tag fleißig meine Hausaufgaben
Besser: Ich erledige jeden Tag fleißig meine Hausaufgaben
Beispiel 2: An der Unfallstelle war eine große Menschenmenge.
Besser: An der Unfallstelle drängte sich eine große Menschenmenge
Beispiel 3: Sie hatte große Probleme mit der Höhe des Gerüsts.
Besser: Die Höhe des Gerüsts erzeugte bei ihr Höhenangst.
Modalverben: können, müssen, dürfen, sollen, mögen, wollen
Einen besonderen Fall der deutschen Sprache stellen die sogenannten Modalverben dar. Diese Verben können die Bedeutung eines Satzes komplett verändern und nehmen somit eine wichtige Funktion für das Verständnis eines Textes ein. So ist es zum Beispiel ein gewaltiger Unterschied, ob jemand etwas erledigen muss, oder etwas erledigen darf. Schwierig wird es jedoch, wenn diese Modalverben in Sätzen benutzt werden, die auch ohne deren Verwendung Sinn ergeben würden. Diese sinnlose Verwendung von Modalverben hat den gegenteiligen Effekt: Nun verschleiern die Verben eine klare Aussage und hindern somit die Verständlichkeit des Textes. Auch in diesem Fall lohnt es sich also, vor Veröffentlichung eines Textes gründlich zu überprüfen, ob überflüssige oder falsch eingesetzte Modalverben verwendet wurden. So kann im Zweifelsfall der Satz nochmal umgestellt werden.
Übrigens: Helfer wie der kostenloses Duden Mentor unterstützen dich beim Auffinden solcher “schlechten” Verben. Wir berichteten.
Bild: StockSnap / pixabay / CC0 Creative Commons
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!