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Ein NEIN verwirrt! Warum wir lieber positiv schreiben sollten

Eltern von kleinen Kindern kennen die „Regel“: Lieber positiv („Stell den Teller auf den Tisch!“) formulieren als negativ („Nein, wirf bitte den Teller nicht auf den Boden.“). Denn oft lockt diese Idee dann zu sehr und wird doch ausprobiert. Oder aber das Kind versteht gar nicht so recht, was es genau nun tun soll. Dass sowas auch bei uns Erwachsenen für Verwirrung sorgt, wissen viele jedoch nicht.

Daher wollen wir uns heute mal diesem Thema widmen und einen Blick auf gute Formulierungen werfen.

Nun, ich glaube, wir Erwachsenen haben schon verstanden, dass der Teller nicht auf den Boden gehört. Doch bei vielen Verboten fällt es uns ausgesprochen schwer diese zu befolgen. Interessanterweise kommt es sogar immer öfter vor, dass Erwachsene sagen, sie hätten gar nicht von dem Verbot gewusst – dabei stand es deutlich in der E-Mail oder auf dem Schild.

Lügen Erwachsene dann?

Nein – jedenfalls nicht in diesem Fall. Oftmals ist tatsächlich die Formulierung von Verboten das Problem. Dazu werden entweder die Worte „kein“ oder „nicht“ verwendet oder aber Prä- oder Suffixe. Noch dazu kommen meistens lange Sätze – wobei das Verbot am Ende steht. Und die Aufmerksamkeit von uns Erwachsenen schwindet schnell, meinen wir doch, dass wir den Inhalt des Satzes schon erfasst haben.

Und jetzt kommt die Wissenschaft ins Spiel!

Die hat nämlich herausgefunden, dass unser Gehirn für Negationen deutlich länger benötigt als für einfache und klare Botschaften. Und positive Aussagen werden auch deutlich schneller verarbeitet.

Die Wissenschaft erklärt es so: Bis das Gehirn Negationen aufgelöst hat, muss es einige logische Vorgänge meistern. Erwachsene schaffen das zwar besser als Kleinkinder, mühevoll ist es aber dennoch. Denn die linke Gehirnhälfte (zuständig für die Logik, Sprache und analytisches Denken) muss der rechten Gehirnhälfte (u. a. zuständig für bildhaftes Denken) erst sagen, dass sie zwar etwas sieht, aber das nicht umsetzen darf. Das kostet Zeit und Energie.

Daher sollte man auch beim Texten für Erwachsene Verneinungen vermeiden und positiv formulieren. Das gelingt, indem man sich klarmacht, was man eigentlich aussagen möchte. Denn erst dann schreibt man logisch und nicht zu umständlich.

Simpel – einfach – logisch

Und damit sind wir bei dem Punkt, an dem wir uns klar werden müssen, dass die gesprochene Sprache wirklich anders ankommt als das geschriebene Wort. Denn während wir beim Sprechen immer wieder „komplizierter“ und „um die Ecke“ sprechen können, ohne dass es direkt zur Verwirrung führt, so ist es bei der schriftlichen Kommunikation absolut relevant, Aussagen so direkt und logisch zu formulieren wie eben möglich.

Übrigens darf dabei die Satzstruktur dann auch simpler ausfallen.

In dem Sinne:

Gutes Texten ist nicht schwer – ähm, ich meinte: Gutes Texten ist leicht!

Mit ein paar Tipps zum perfekten Schreibstil

Maßgeblich für den Erfolg eines Textes ist, neben seinem Inhalt und seiner Verbreitungsform, die Art des Schreibstils. Nicht jeder motivierter Texter ist von Natur aus ein Rhetoriktalent. Für alle, die sich beim Formulieren schwertun, kommen hier Tipps, um euren Schreibstil zu verbessern.

Nicht zu lang, nicht zu kurz

Oft liest man den Tipp, dass bei Texten vorwiegend kurze Sätze verwendet werden sollen, um den Leser nicht zu verlieren. Sicher sollte auf Bandwurmsätze verzichtet werden, da diese das Lesen anstrengend machen. Trotzdem darf man die Intelligenz seiner Leser nicht beleidigen und ausschließlich zu simple Sätze verwenden. Ein gesundes Mittelmaß macht einen Text lebendig, ohne für Verwirrung zu sorgen.

Abwechslungsreiche Satzanfänge

Versucht Eure Satzanfänge abwechslungsreich zu gestalten, denn jeden Satz mit dem gleichen Wort anzufangen wirkt kindlich und monoton. Ebenfalls ist die Verwendung von Konjunktionen wie „aber/und/dann/jedoch“ für einen rhetorisch schönen Text nicht empfehlenswert. Ausnahme: Sie werden als stilistisches Mittel bewusst eingesetzt.

Wortwiederholungen vermeiden

Nicht nur am Satzanfang, auch im restlichen Text wirken häufige Wiederholungen des gleichen Wortes langweilig und störend. Durch Synonyme oder treffende Umschreibungen lässt sich Schwung und Abwechslung in den Text bringen. Eine kleine Hilfestellung bieten dabei verschiedene Synonym-Wörterbücher, die Ihr im Internet finden könnt.

Keine Blume, sondern eine rote Rose

Ein hilfreicher Trick, der ein wenig Übung braucht, findet sich in der Wortwahl. Statt einfache, weit verbreitete Wörter zu verwenden, kann es Wunder wirken, wenn diese durch ausgefallene Begriffe ersetzt werden. Statt Blumen kann zum Beispiel ein “Strauß roter Rosen” übergeben worden sein.
Grundsätzlich gilt, je mehr Details bei der Beschreibung benutzt werden, desto mehr regt der Text die Phantasie des Lesers an.

Texten ist also eine perfekte Möglichkeit das Potenzial der deutschen Sprache ausschöpfen.

Mehr Aktiv bitte

Gemeint ist damit: Versucht eure Sätze im Aktiv statt im Passiv zu formulieren. Bei der Verwendung des Passivs schiebt sich das Verb an das Satzende. Die Leser bekommen so erst verhältnismäßig spät das entscheidende Wort mitgeteilt, um sich ein Bild im Kopf zu machen. Dadurch wird es nicht nur schwerer, den Text zu verstehen, dieser verliert auch an Fesselwirkung und Elan.

Zum Schluss: Unnötige Füllwörter streichen

Mein letzter Schritt beim Texten ist grundsätzlich der Folgende: Ich lese meinen Text nochmals durch und streiche alle Wörter, die keinen inhaltlichen Mehrwert bringen. Denn beim Schreibprozess formuliert das Gehirn die Sätze so, wie man es im Alltag gewohnt ist – inklusive inhaltsloser Wörter wie ‚also/halt/eben‘. Liest man seinen Text nochmal durch, stechen diese Begriffe direkt ins Auge, da sie den Satzfluss stören und sinnlos wirken.

Doch auch hier gilt: Als stilistisches Mittel der Betonung oder der Abgrenzung haben auch diese Wörter ihre Daseinsberechtigung!

Die richtige Anrede für deine Webseite: Der ultimative Quick-Check

Texte für Webseiten zu schreiben ist eine unserer Hauptaufgaben. Eine Frage stellt sich dabei immer ganz zu Anfang: Soll auf der Webseite geduzt oder gesiezt werden? Wie man Kunden richtig anspricht, ist dabei eigentlich ganz leicht herauszufinden. Wir haben den ultimativen Quick-Check für euch!

Checkpoint 1: Stelle dir vorab die Frage, wer deine Kunden sind! Dabei kommt es vor allem auf das Alter an. Sehr, sehr pauschalisiert kann man sagen: Unter 50 ist Duzen angesagt, über 50 Siezen. Denn Menschen, die nach 1972 geboren sind, sind schon mit Social-Media-Konten aufgewachsen oder zumindest in jungen Jahren in Berührung gekommen. Sie sind das Duzen gewohnt und empfinden es nicht als unhöflich oder unprofessionell.

Checkpoint 2: Doch Alter ist nicht alles. Es gibt einige Berufszweige, die sich einfach mit der Lockerheit des „Du“ nicht besonders gut vertragen. Sprichst du beispielsweise hauptsächlich Menschen aus der Finanz- oder Versicherungsbranche an, solltest du vorsichtig sein und lieber Siezen. Auch Anwälte nutzen vornehmlich das altbewährte „Sie“. Das liegt vor allem an der unbedingten Professionalität und Ernsthaftigkeit, die sie vermitteln wollen und müssen. Generell gilt: Schau dich bei der Konkurrenz und auf den Webseiten deiner Kunden um: Wie ist das Wording? Eher professionell-förmlich? Dann bleibe besser auch beim „Sie“ – selbst wenn die Kunden unter 50 sind.

Checkpoint 3: Welches Image möchtest du verkörpern? Auch deine Wünsche zählen. Wenn du keinesfalls als steif und altbacken rüberkommen willst, dann ist Siezen sicher nichts für deine „Visitenkarte“ Webseite. Im Normalfall wird sich diese Selbsteinschätzung auch mit der Wahrnehmung und Einstellung deiner Kunden decken. Ist das nicht der Fall, machst du ohnehin etwas falsch.

Checkpoint 4: Übertreibst du etwa? Auf die eine oder andere Art und Weise ist Übertreibung kontraproduktiv. Bleibst du beim klassischen „Sie“, sollte das restliche Wording deiner Webseite nicht zu sehr vor Förmlichkeit strotzen. Das ist selbst in den konventionellsten Branchen nicht mehr angesagt und kommt veraltet rüber. Gleiches gilt für das lockere „du“. Wenn deine Sprache zu sehr in eine Art grammatikalisch-katastrophalen Straßenslang verfällt oder du zu viele „hippe“ Wortspiele machst, kann das sehr unseriös wirken.

So oder so gilt: Balance heißt das Zauberwort.

Falsche Schreibweise – Richtige Schreibweise

Wer uns auf den sozialen Medien folgt, hat sicherlich bereits bemerkt, dass wir seit einiger Zeit die typischen falschen Schreibweisen von Wörtern aufzeigen. Die deutsche Rechtschreibung hat es nämlich in sich und viele von uns schreiben täglich unwissentlich Worte falsch.

Doch warum werden manche Worte konsequent falsch geschrieben? Sprachwissenschaftler machen dafür drei Gründe fest:

  1. Das fehlende Bewusstsein für die Bedeutung mancher Wörter (morphologisch bedingte Fehler)Ein Beispiel hierfür ist das Wort Gratwanderung (welches oft Gradwanderung geschrieben wird). Hier gilt es zu beachten, dass das Wort „Grat“ die oberste Kante eines Bergrückens betitelt. Wird dieser Zusammenhang erkannt, ist die Schreibweise mit „d“ natürlich vergessen.
  2. Phonetisch bedingte Fehler, die durch die falsche Aussprache verursacht werden.Ein sehr eindeutiges Beispiel ist hier das Wort Extase (statt Ekstase).
  3. Fehler aufgrund falscher Analogien (interferrenziell bedingte Falschschreibungen)Diese Fehler treten meistens bei ähnlich geschriebenen Fremdwörtern auf. So wird aus der Cafeteria oft die Caféteria. Aber auch klassisch deutsche Wörter wie Straße (falsch Strasse) werden daher falsch geschrieben.

Werfen wir doch einen Blick auf einige Standardfehler (nicht StandarT).

  • abwegig (nicht abwägig)
  • abonniert (und nicht aboniert)
  • Rhythmus (und nicht Rythmus oder Rhythmus)
  • Adresse (nicht Addresse)
  • AGB (nicht AGBs)
  • Abonnement (nicht Abbonement)

Da es besonders im Beruf wichtig ist, eine gute Rechtschreibung zu verwenden – immerhin gilt es als Maßstab für sprachliche Kompetenz – sollten einige typische Fehler aus der Schriftsprache entfernt werden. Dem Empfänger hilft es außerdem, den Text schneller zu lesen, besser zu erfassen und Missverständnisse zu vermeiden.

Unser Tipp (nicht Tip): Versuche typische Fehler zu vermeiden, so hast du die beste Voraussetzung (nicht Vorraussetzung oder Vorrausetzung), um berufliche Anerkennung zu erlangen.

Vertraute Bilder – wie Personifikationen deinen Text zum Leben erwecken

Wer in der Schule mal Lyrik analysieren musste, kennt sie vielleicht noch: die Personifikation. Die „Vermenschlichung“ von Gegenständen, Tieren oder Pflanzen wird dort als Stilmittel häufig eingesetzt. Aber wusstest du auch, dass Personifikationen eine unglaubliche Wirkung auf deine Business-Texte haben können? Wie man sie richtig einsetzt und was sie wirklich bringen, zeigen wir dir hier.

Bilder bevorzugt

Unser Gehirn ist ein wahres Wunderwerk. Und weil es Millionen komplexer Vorgänge gleichzeitig erledigen muss, freut es sich über Vereinfachung in jeder Hinsicht. Bilder bieten ihm die Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen. Sprachliche Bilder tun das auch. Deshalb wird Sprache, die ein Bild in unserem Kopf erzeugt, schneller erfasst und bleibt länger haften. Für werbliche Texte ist das ein echtes Geschenk. Slogans und Headlines sind nicht ohne Grund voll von Stilmitteln, die genau das tun – wie zum Beispiel die Personifikation.

Was genau ist eine Personifikation?

Dann macht Haribo Kinder und Erwachsene froh oder Red Bull verleiht Flügel. Den Produkten oder allgemein Dingen, Tieren oder Pflanzen wird Leben eingehaucht, indem man sie vermenschlicht. Sie werden mit menschlichen Dispositionen in Zusammenhang gebracht. Der sogenannte Anthropomorphismus überträgt also menschliche Eigenschaften auf Nichtmenschliches oder verleiht menschliche Züge. Das unterscheidet die Personifikation von der Metapher oder Allegorie, bei der ebenfalls zwei Bereiche miteinander verknüpft werden, die eigentlich nicht zusammengehören.

Personifikation leicht gemacht

Eine Personifikation zu bilden, ist im Prinzip ganz leicht. Wahrscheinlich tun wir alle es jeden Tag mehrmals, ohne es zu merken. Ganz bewusst kannst du Personifikationen einsetzen, indem du entweder ein menschenbezogenes Adjektiv (z. B. blinde Eifersucht), Substantiv (z. B. Gevatter Tod) oder Verb (die Sonne lacht) zur Beschreibung von etwas Nichtmenschlichem verwendest.

So setzt man sie ein

Bildhafte Sprache ist generell lebendiger und spannender. Wir lesen solche Texte schneller, weil uns die Bilder vertraut sind, das Hirn den Sinn schneller erfasst und wir sie dadurch lieber lesen. In Zeiten der kurzen Aufmerksamkeitsspanne ist das essenziell. Vor allem abstrakte Fakten oder schwieriger Lesestoff wird mit Personifikationen zu einer leichteren Lektüre. Produktnamen bekommen mit einem personifizierten Zusatz einen schnell greifbaren Sinn. So werden unverständliche Artikel mit einem Zusatz zum „besten Freund“, „verlässlichen Partner“ oder „Retter in der Not“.

Weil Bilder sehr stark sind, gehören sie auf die besten Plätze. Wenn jede Sekunde zählt, packst du deine Botschaft optimalerweise in die Headline oder Subheadline beziehungsweise in den Slogan. Oder zumindest in den Anfang deines Textes. Mit dem von dir erzeugten Bild im Kopf wird der folgende Text anders gelesen. Das Eingangs-Bild im Hinterkopf des Lesers verleiht dem gesamten Text die Prägung, die du dir wünschst.

Die Dosis macht das Gift

Übertreiben solltest du es bei aller Liebe zu Bildern aber nicht. Ein Stilmittel alle drei Sätze reicht. Egal in welche Trickkiste du greifst – ob Metapher, Allegorie, Anapher, Alliteration oder Personifikation – wenn jeder Satz etwas im Kopf des Lesers heraufbeschwört, bist du nah an dichter Lyrik und das schreckt in werblichen Texten die meisten wohl eher ab. Wenn du die Personifikation aber in Maßen einsetzt, wird sie für genau den richtigen Film im Hirn deiner Leser sorgen.

Texten wie die Profis – so gehts

Formulieren müssen wir im Leben immer wieder, sowohl geschäftlich als auch privat. Egal ob Reden, Aufsätze, Dankesschreiben, Postings und Blogs oder Business-Texte: fesselnd zu schreiben ist nicht leicht. Profis haben dieses Problem auch, aber eine Trickkiste, mit der sie sich dann weiterhelfen. Wir öffnen sie für dich.

Trick 1: Denk über den Leser nach

Für wen schreibst du? Stelle dir diese Frage, bevor du mit dem Schreiben beginnst. Dann überlege, wie die Sprache deines Lesers aussieht: Bevorzugt er anspruchsvolle Fachsprache oder liest er zwischendurch auf dem Handy und du musst seine Aufmerksamkeit aufrechterhalten? Was interessiert ihn an deinem Text? Welche Infos will er haben? Warum würde er weiterlesen bis zum Ende? Wenn du dir darüber klar bist, kannst du das Sprachniveau und die Länge deines Textes festlegen.

Trick 2: Notiere dir den roten Faden

Auch jetzt schreibst du immer noch nicht los. Für wen du schreibst, weißt du. Aber auch, was du schreiben willst? In Stichworten notierst du dir einen roten Faden, dem eine logische Reihenfolge zugrunde liegt. Bei einem Ratgeber kann das zum Beispiel die Auflistung aller Möglichkeiten nach einem bestimmten Gesichtspunkt sein. Oder bei einem Blog die bekannte Struktur von Einleitung, Hauptteil mit Höhepunkt und Schluss mit Zusammenfassung. Wichtig ist, dass die Reihenfolge für den Leser einen Sinn ergibt und nicht hin- und herspringt. Dann springt er nämlich ab.

Trick 3: Nutze die Macht der Struktur

Der rote Faden ist nicht nur für den logischen Aufbau da. Er kann dir auch gleichzeitig sagen, wo dein Text eine Unterbrechung in Form eines Absatzes, eines Titels, einer Aufzählung oder einer Zwischenüberschrift braucht. Denn mittlerweile weiß man: In kleinen Häppchen liest das Hirn unbewusst lieber. Ist der sogenannte „Grauwert“ zu hoch – wirkt dein Text also wie ein massiver grauer Block – schreckt das eher ab. Unterteile deinen Text in mundgerechte Stücke und der Leser wird lieber naschen. Eine Faustregel lautet: Kein Abschnitt sollte mehr als acht Sätze haben.

Trick 4: Schreibe nach absteigender Reihenfolge

Das Wichtigste kommt zuerst. Die Aufmerksamkeitsspanne der Leser hat in jüngster Zeit durch Mobile Devices eine unglaubliche Einbuße hinnehmen müssen. Alle Lehrer dieser Welt werden dir das bestätigen. Die wenigsten haben „on the Fly“ Lust und Zeit, sich lange Niederschriften zu Gemüte zu führen. Dein Text hat also nur eine kurze Chance, den Leser für sich zu gewinnen. In den ersten Sekunden muss Mehrwert her! Die Schwierigkeit besteht nun darin, zwar zu Beginn etwas Wichtiges auszusagen, aber trotzdem nicht sofort alles zu verraten.

Trick 5: Mixe kurz und lang

Viele behaupten, ein Satz dürfe nicht mehr als 14 Wörter enthalten, damit er zieht. Damit wären alle Prosa-Klassiker und etliche Zeitungsartikel schlecht geschrieben. Lange Sätze müssen nicht zwangsläufig ermüdend sein, wichtig ist nur der Mix. Ein gelungenes Wechselspiel zwischen prägnanten kurzen Sätzen und beschreibenden langen Sätzen kann viel spannender sein.

Trick 6 : Formuliere trennscharf

Dein Sprachniveau passt, roter Faden und Struktur sind da und das Wichtigste wurde schon zu Beginn eingeführt. Auch deine Satzlänge hast du bedacht. So weit, so gut. Was deinen Text jetzt von einem guten Text zu einem sehr guten Text macht, sind trennscharfe Formulierungen. Überdenke als Abschluss deshalb jedes wichtige Substantiv und Adjektiv. Beschreibt es ganz exakt das, was du sagen willst? Synonyme zu finden ist heute so leicht. Mach dir diese Arbeit – es lohnt sich.

Wie schreibt man eigentlich gendergerecht?

Es wird immer mehr zum Thema: gendergerechtes Schreiben. Wer Stellenanzeigen verfasst, muss es genauso berücksichtigen wie alle, die offizielle Anschreiben texten. Aber auch in allen anderen Texten kommt man heute nicht mehr an der gendergerechten Sprache vorbei. Facebook bietet in Zukunft unter „Geschlecht/benutzerdefiniert“ immerhin die Möglichkeit, zwischen 60 verschiedenen Geschlechtern zu wählen. Wie aber setzt man gendergerechtes Schreiben ohne großen Aufwand um? Wir haben ein paar Tipps für dich.

Neutral bleiben

Wann immer es geht, bietet sich die neutrale Form im Plural als schreibe- und lesefreundlichste Variante an. Aus den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen werden dann die Mitarbeitenden. Das verursacht den wenigsten Aufwand, ist neutral und in der Schweiz übrigens schon lange Usus.

Frau und Mann ansprechen

Gibt es die neutrale Form nicht, dann entscheide dich am besten für die Doppelnennung. Das ist besonders für die Suchmaschinenoptimierung relevant. Denn die so praktische Sternchenvariante, die Klammer oder das Binnen-I werden von den Suchmaschinen nicht korrekt gefunden und deine Stellenanzeige taucht dann zum Beispiel nur unter „Ingenieurin“ statt unter „Ingenieur“ und „Ingenieurin“ auf, was deinen Suchradius schmälert. Außerdem funktionieren diese Möglichkeiten nur bei Wortpaaren, bei denen die weibliche Form durch das Anfügen eines Suffixes an die männliche Form gebildet wird.

Schrägstrich

Wer korrekt schreiben möchte, kann auch den altbekannten Schrägstrich verwenden. Dann aber bitte korrekt: Man setzt nach dem Schrägstrich einen Ergänzungsstrich. Beispiel: „Besucher/-innen“. So wird dein Eintrag dann auch richtig im Netz gefunden.

Machen lassen

Für alle, denen die Korrektur ihrer Texte zu aufwendig ist oder die es sich einfach von Beginn an leichter machen wollen, gibt es übrigens auch mittlerweile Software. Diese prüft die Texte auf Gendergerechtheit und macht entsprechende Vorschläge. Wer nach „gendergerecht schreiben“ googelt, wird hier schnell fündig.

Grundsätzlich gilt: Am besten funktionieren diese Varianten immer im Plural. Stimmige Lösungen für den Singular gibt es nicht. Das liegt vor allem an den Artikeln, Adjektiven und Pronomen, die das Wort begleiten und dann ebenfalls mehrerer Formen bedürfen.

Das Textergeheimnis: 3 wirklich wirksame Überschriften, die jeder Blogger kennen sollte

Hast du dich auch schon mal gefragt, was uns dazu bringt, bestimmte Texte zu lesen und andere nicht? Zuerst stoßen wir immer auf die Überschrift, ganz klar. Ist die nicht interessant genug, machen wir hier erst mal Schluss. Das wissen natürlich auch die Journalisten und Medien, weshalb oft sehr reißerische Headlines veröffentlicht werden.

Doch welche Überschriften ziehen (fast) immer? Gibt es eine Wunderformel für Überschriften, die uns reizen, speziell bei Online-Medien, die man meist zwischen Tür und Angel konsumiert? Ja, die gibt es. Zumindest unserer Erfahrung nach.

Typ 1: Der Cliffhanger

Man trifft eine Aussage – und dann schränkt man sie wieder ein. Also ungefähr so: „Überschriften, die immer funktionieren – aber auf das Medium kommt es an“. Damit erzeugt man Neugier, die unbedingt vom Leser gestillt werden will. Der Text wird gelesen, weil unsere Spürnase wissen will, warum. Hier ein Praxisbeispiel aus der Presse:

Überschrift Cliffhanger

 

Typ 2: Die „sollte jeder“-Überschrift

Wir kennen Sie alle, lesen sie zuhauf und doch funktionieren sie immer wieder gut – Überschriften die ein „sollte jeder“ enthalten. Ganz nach dem Motto „Diese 3 Überschriften-Typen sollte jeder Blogger kennen“. Hier ein brandaktuelles Beispiel:

Überschrift mit sollte jeder

Bei dem Wort „jeder“ wollen wir selbstverständlich dazu gehören und nichts verpassen. Der Gruppenzwang verpflichtet quasi zum Lesen.

Typ 3: Die „wirklich“-Überschrift

Wenn das Zauberwörtchen „wirklich“ in einer Überschrift enthalten ist, weckt das in uns Vertrauen. Wir glauben daran, dass dieser Blog „wirklich“ wichtig ist, und sind dankbar, dass diese Überschrift uns bei unserem Schubladendenken hilft. Denn im Wust von Blogs und Infos auf Facebook, Pinterest und Co. fällt es auch unserem zum Sortieren gemachten Hirn manchmal nicht leicht, auszufiltern. Wenn wir also lesen „3 wirklich wirksame Überschriften für Blogs“ glauben wir instinktiv an die Priorität dieses Beitrags. Bei euch hat es doch auch funktioniert, oder? Ansonsten hättet ihr ja nicht bis zu dieser Stelle gelesen 😉 .

Hier wieder ein aktuelles Beispiel aus der Presse:

Überschrift mit wirklich

In diesem Sinne: fröhliches Texten.

Foto von Sound On von Pexels

Doppel- und mehrdeutige Wörter sind ein Problem im Internetzeitalter

Im Deutschen gibt es so viele Worte, die zweierlei Bedeutung haben. Unter uns Sprachwissenschaftlern gesprochen auch Äquivokation. Dir fällt gerade keines ein? Dann ein paar Beispiele: Bank, Ball, Hahn, Montage, modern… Und dann gibt es noch Worte wie malen vs. Mahlen und Fön vs. Föhn.

Sprachwissenschaftler unterteilen die Äquivokation in Polyseme bzw. Homonyme, Homographe und Homophone. Bei den Polyseme bzw. Homonyme sind die Aussprache und Schreibweise identisch, der Unterschied liegt in ihrer sprachlichen Herkunft: Polymere haben eine gemeinsame, sprachliche Wurzel, Homonyme oft eine unterschiedliche, sprachliche Herkunft.  Bei den Homographen gleicht sich nur die Schreibweise und bei Homophonen ist nur die Aussprache die gleiche.

Und im heutigen Internetzeitalter bringt genau dies uns immer wieder zum Stolpern. Hast du auch schon einmal nach Ketten gesucht, weil dein Fahrrad einen neue benötigt und bekamst Schmuck angeboten? Suchmaschinen können hier nicht unterscheiden und bieten einfach alles an – Resultat ist eine ellenlange Trefferliste.

Für Internetautoren heißt dies, dass sie sehr viel detaillierter schreiben müssen. Um bei dem Beispiel der Kette zu bleiben: Geht es hier wirklich um den Schmuck, dann helfen den Suchmaschinen Worte wie Collier, Halskette, Schmuck usw., dem Suchenden die richtigen Ergebnisse anzubieten. Will man die Kette für das Fahrrad an den Mann bringen, dann sollte man eher Fahrradkette, Zubehör Fahrrad oder Reparatur Fahrrad mit in seinen Text aufnehmen.

Hier helfen sogenannte Typologien, sprich Wege, wie man sein Produkt beschreiben muss, damit es sich mit den Worten finden lässt, nach denen gesucht wird.

Hier mal aufgeschlüsselt anhand unseres Beispiels mit der Kette:

  1. Vom Großen ins Kleine – die Stufenmechanik

Kette | Halskette | Colliers

  1. Mit Adjektiven und Adverbien

Festliche Halsketten und elegante Colliers

  1. Nach Art (Material, Größe, Herstellung)

Halsketten aus Gold, Silber und Platin

  1. Preis

Günstige Halsketten | Modeschmuck preiswert

  1. Qualität

Hochwertige Ketten

  1. Nach Anwendung

Halskette | Fußkettchen | Armkette | Armbänder

Noch besser gelingt es über die Semantik – Suchmaschinen ziehen nämlich einfach alles um das Suchwort herum in Betracht. Aber nicht nur Suchmaschinen, auch im Gespräch kann der ein oder andere Satz – ohne eine Erklärung – für Verwirrung sorgen. Beispielsweise der Satz „Pferd schlägt Bauer“. Armer Bauer denkst du jetzt… Aber was gemeint ist, ist das Schachspiel: Hier schlägt das Pferd den Bauern. Also hilft allein das Wort „Schachspiel“, um nicht gleich an einen Unfall zu denken.

In der „Offline-Welt“ wird die Doppeldeutigkeit eines Wortes durch den Kontext geklärt. Die „Online-Welt“ benötigt den Kontext, um dem Suchenden passende Ergebnisse zu liefern. Etwas hilft den Suchenden unter uns: Je häufiger wir nach etwas suchen, desto mehr ‚lernen‘ die Suchmaschinen heutzutage. Bist du also seit 2 Monaten auf der Suche nach einem Auto und gibst den Begriff „Golf“ ein, wirst du wohl kaum einen weißen, kleinen Ball zu Gesicht bekommen. Ein Trost?

Bild: Skitterphoto  / Pexels / CC0 License

Über Deppenleerzeichen und Bandwurmwörter

Du depperter Depp, Du!

Diese Art der Beschimpfung, die wohl aus dem süddeutschen Sprachraum stammt, gilt jemandem, der nicht ganz richtig im Kopf oder ungeschickt ist. Ob der von uns in diesem Beitrag erklärte Begriff der „Deppenleerzeichen“ von dem besagten Depp abzuleiten ist, wissen wir nicht.

Was sind Deppenleerzeichen?

Als Deppenleerzeichen bezeichnet man umgangssprachlich die fehlerhafte Trennung zusammengesetzter Wörter (Komposita) durch Leerzeichen. Komposita werden gemäß der geltenden deutschen Rechtschreibung grundsätzlich zusammengeschrieben. Mit der Rechtschreibreform von 1996 wurde vieles getrennt, was eigentlich zusammengehört – leider aber nicht immer so durchgängig und logisch, dass man es verstehen könnte. Seit der Reform sind viele Menschen verunsichert und schreiben lieber mal Komposita auseinander, selbst wenn die reformierte Rechtschreibung das gar nicht vorsieht. Immer häufiger führt die falsche Autokorrektur auf Smartphones, Tablets und PCs auch dazu, dass eigentlich richtig geschriebene Komposita nicht erkannt und unterkringelt werden und die Autokorrektur die Worte in getrennter Schreibeweise vorschlagen.

Doch warum sind diese Deppenleerzeichen ein Problem?

Zusammengesetzte Wörter wie Ohrenschmaus, Fernsehzeitung oder Fensterscheibe haben schon ihren Sinn. Sie zeigen, dass die einzelnen Begriffe eben zusammengehören.

Falsch gesetzte Leerzeichen können hingegen den Lesefluss stören, weil ein zusammengesetzter Ausdruck nicht sofort als solcher zu erkennen ist.
Immer häufiger kommt es dazu, dass der Sinn einer abweichenden Schreibung gegenüber der standardgemäßen Zusammenschreibung oder Schreibweise mit Bindestrich mehrdeutig oder verändert.

Hierzu einige Beispiele, die wir gefunden haben:

  • In der Werbung eines Mobiltelefonanbieters war der Satz „24 Monate ohne Grund Gebühr“ zu lesen. Ist hier die Gebühr ohne Grund oder ist es eine Grundgebühr?
  • Auf einem Schild des Bezirksamts Nord in Hamburg stand der Hinweis „Trink Wasser für Hunde“. Soll Herrchen das Wasser trinken oder der Hund?
  • Auf einem Schild stand „Eingang zum Behinderten WC“. Bedeutet dies, dass das WC eine Behinderung hat oder das es dort zum WC für behinderte Menschen geht?

Leerzeichen verändern zudem die Betonung von Worten.

Normalerweise liegt im Deutschen der Hauptakzent eines zusammengesetzten Wortes auf dem ersten Teilwort. Beispielsweise liegt der Hauptakzent bei Stadtbahnwagen auf Stadt- ([ˈʃtatbaːnˌvaːgn̩]). Ein Leerzeichen führt hingegen zu einem weiteren Hauptakzent, beispielsweise in Stadtbahn Wagen auf „Wagen“ ([ˌʃtatbaːnˈvaːgn̩]).
Das wiederum kann auch bewusst eingesetzt werden, wenn man den Hauptakzent auf den zweiten Wortteil setzen will.

Hier ein Beispiel:
VW Passat
VW Polo
VW Golf

Hier liegt der Akzent auf dem Fahrzeugmodell, nicht auf VW.

Jetzt wissen wir, dass wir eigentlich keine Leerzeichen bei zusammengesetzten Wörtern nutzen sollte. Es gibt aber leider in der deutschen Sprache sehr lange zusammengesetzte Worte, sog. Bandwurmwörter wie Arbeiterunfallversicherungsgesetz.

Hier kannst du zur besseren Lesbarkeit und Hervorhebung einzelner Bestandteile des Wortes freiwillig Bindestriche gesetzt werden. Der Duden nennt Beispiele, wie Lotto-Annahmestelle (Lottoannahmestelle) oder Shopping-Center (Shoppingcenter). Wenn allerdings das erste Adjektiv das zweite näher beschreibt, wird kein Bindestrich gesetzt (schwerreich). Zwischen gleichrangigen Adjektiven wird hingegen ein Bindestrich gesetzt (französisch-deutsches Wörterbuch).
Bei Zusammentreffen dreier gleicher Buchstaben (z.B. Kaffee-Ersatz) kann zum besseren Verständnis ein Bindestrich gesetzt werden.

Pflicht ist der Bindestrich nur dann, wenn man einzelne Buchstaben, Ziffern oder Abkürzungen zusammensetzt, wie z. B. Kfz-Papiere oder 200m-Lauf. Diese Wörter dürfen nicht zusammengeschrieben werden und auf gar keinen Fall getrennt, das heißt, hier ist der Bindestrich Pflicht.

Wir verweisen hier auf einen früheren Blogbeitrag zum Thema Trennung von Worten mit Überlänge.
Jetzt bist davor sicher, als Depp bezeichnet zu werden, weil du Deppenleerzeichen nutzt.

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