Native Advertising – oder die charmante Form der Meinungsbildung

In der heutigen Zeit wittern wir alle andauernd und überall die Absicht, dass uns das Geld aus der Tasche gesaugt wird. Mal ehrlich? Wer hat zuletzt freundlich auf einen Werbeanruf reagiert? Und wer lässt sich schon gerne in der Fußgängerzone anquatschen und ein neues Produkt zeigen? Mal von Pop-ups und Bannern im Word Wide Web abgesehen…

Da wir alle mittlerweile entnervt reagieren, wenn eine Webseite mit zu vielen Pop-ups oder ähnlich aufdringlichen Werbemaßnahmen unseren Surf-Flow stört, haben sich die Marketer natürlich etwas anderes ausgedacht: Native Advertising.

Native Advertising (zu Deutsch „Werbung im bekannten Umfeld“) ist eine Form von Werbung im Internet und in Printmedien, die durch das Anbieten von Inhalten so gestaltet ist, dass sie nur schwer von redaktionellen Artikeln zu unterscheiden ist und die Aufmerksamkeit der Nutzer durch Tarnung auf sich zieht. Wie zufällig taucht es zwischen den Zeilen auf und stimmt uns auf ein Produkt, eine Marke etc. ein.

Hierzu einige Beispiele:

Beispiel 1: bunte.de – Hier wird die Werbung geschickt zwischen die redaktionellen Beiträge gepackt.

 

Beispiel 2: sueddeutsche.de – Hier wird die Werbung zwischen die redaktionellen Beiträge im Wirtschaftsteil gepackt.

Beispiel 3: watson.ch – In dem Blogartikel wird ganz nebenbei die Werbung von IKEA für Tipp gegen Schlafstörungen eingeblendet.

Mit dem Native Advertising verwandt sind PR-Texte, sogenannte Advertorials. Dort wird die Werbung ebenfalls an das Umfeld – die redaktionellen Artikel einer Publikation – angepasst, um den Anschein zu erwecken, es handle sich um einen unabhängigen, redaktionellen Artikel.

WICHTIG: Wer genau hinschaut, erkennt, dass es sich bei all diesen Beiträgen und Advertorials um Werbung handelt, weil diese nach deutschem Recht eindeutig als solche gekennzeichnet werden müssen.  Gerne wird hier der Kodex des Deutschen Presserats zitiert, hier heißt es unter Ziffer 7.1: „Bezahlte Veröffentlichungen müssen so gestaltet sein, dass sie als Werbung für den Leser erkennbar sind. Die Abgrenzung vom redaktionellen Teil kann durch Kennzeichnung und/ oder Gestaltung erfolgen. Im Übrigen gelten die werberechtlichen Regelungen.“

Der Journalismus tobt…

… denn oft ist native Advertising so gekonnt in einem Text versteckt, dass dem Leser nicht mehr klar wird, ob es sich hierbei nun um echten, recherchierten Journalismus dreht oder eben nur Werbung ist. Eine Gefahr für den ehrlichen Journalisten, denn der echte Journalismus soll Informationen transportieren und aufklären. Werbung nur zum Kauf anregen.

Journalisten sehen außerdem mit großer Sorge die Käuflichkeit mancher Kollegen: Gerät eine Zeitung oder ähnliches in die Fänge einer großen Konzerns, der ausschließlich auf Profit aus ist, so muss dem Leser klar sein, dass es hier eben nicht mehr um den Informationstransport geht, sondern schlichtweg um gute (und vielleicht unterhaltsame) Werbung.

Umfrage bestätigt, was alle schon wissen: Studien sind ein wirkungsvolles PR-Instrument

„45 Prozent der Deutschen sind der Meinung…“, sagt eine FORSA-Studie, „Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitsforschung zeigt…“, so und ähnlich lauten die Einleitung für Pressemeldungen und Fachartikel. Und zu Recht, denn Studien sind ein wirkungsvolles PR-Instrument.

Witzigerweise hat eine aktuelle Studie von Frankfurt Business Media und des F.A.Z.-Instituts genau diese Tatsache bestätigt. Für die Untersuchung „Studien in der Unternehmenskommunikation“ wurden 212 Kommunikationsverantwortliche aus Unternehmen und Institutionen befragt.

Wie die Befragung zeigt, gelten Studien für knapp 80 Prozent der befragten Entscheidern als ein erfolgreiches Instrument der Unternehmenskommunikation. Zwei Drittel haben bereits Studien erstellt und in der Kommunikation eingesetzt. Die meisten von ihnen planen weitere Studienprojekte.

Unternehmen nutzen Studien vor allem dazu, ihre Kompetenz beim jeweiligen Thema zu zeigen, Nachrichten in den Medien zu erzeugen und ihr Ansehen zu verbessern. 85 Prozent der Befragten sagen, dass Studien sie dabei unterstützen, Themen zu besetzen und sich als Meinungsführer zu positionieren. 75 Prozent wollen mit Studien öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen und zielen auf eine hohe Medienresonanz.

Studien, wenn sie denn interessant und vor allem relevant sind, finden sowohl in der redaktionellen Berichterstattung deutlich mehr Beachtung und Aufmerksamkeit als reine Unternehmensnachrichten.

Wenn die Ergebnisse dann auch noch überraschend, brisant oder nützlich sind, kann auf große Medienresonanz hoffen. Wer mit einer Studie zum Gesprächsthema wird, etabliert sich schnell als Meinungsführer.

Foto von Lukas von Pexels

Die wichtigsten Bausteine einer guten Pressearbeit

Wie können PR-Leute und Journalist in Zukunft zusammenarbeiten? Wie sieht die Pressearbeit der Zukunft aus? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die PR- und Journalistenstudie „Zusammen wachsen.“ des Dienstleisters Mynewsdesk, zu der 3.175 Journalisten und Kommunikatoren befragt wurden. Mynewsdesk führte dazu eine quantitative Befragung von Journalisten, Redakteuren, Freiberuflern und Kommunikatoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA, dem Vereinigten Königreich, Irland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Australien und Kanada durch.

Das Ergebnis ist für uns PRler erfreulich: Medienvertreter in Deutschland, Österreich und der Schweiz ziehen ihre Storys zu rund 85 Prozent aus dem persönlichen Netzwerk und zu 80 Prozent aus Pressemitteilungen.

Quelle: PR- und Journalistenstudie „Zusammen wachsen.“, Mynewsdesk

Lang lebe die Pressemitteilung!

Doch leider lasse die Qualität der Informationen sehr oft zu Wünschen übrig. Meist seien sie zu allgemein, also nicht spezifisch genug auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und zu werblich

Konkret wünschen sich 61% der befragten Journalisten Inhalte, die besser auf deren Bedürfnisse angepasst sind. Außerdem wünschen sich 39% unterstützende Medien wie Videos oder Bilder. Meist seien die Marken-Inhalte häufig nicht interessant genug, um diese im redaktionellen Alltag aufzugreifen oder weiterzuverfolgen. Die Journalisten geben an, dass die Inhalte, die sie von Unternehmen erhielten, zu sehr auf den eigenen Zweck abzielen (58%) oder dem Verkauf dienen (63%).

Besonders wichtig für Journalisten ist Seriosität und Glaubwürdigkeit der PR-Vertretern. Medienvertreter legen heute in Zeiten von Fake-News und Schmähkritik gegen die Presse viel Wert auf eine langfristig aufgebaut, gepflegte und seriöse Beziehung mit den PR-Leuten.

69% der Medienvertreter findet es demnach wichtig, eine gute und lange Beziehung zu PR-Profis zu pflegen.

Interessant auch: Die weiteren Kanäle für Stories sind E-Mail-Zusammenfassungen von Pressemitteilungen, Newsletter oder Alerts (69,03%) sowie Mundpropaganda (54,84%) und die Sozialen Medien Facebook (49,68%) und Twitter (43,23%).

Live-Formate gewinnen an Bedeutung

Um den Filtern, Algorithmen und Bots in den sozialen Medien entgegen zu wirken, erachten Medienvertreter das Live-Streaming als wichtigste Technologie, um Nachrichten mit der Öffentlichkeit zu teilen. Live-Streaming ermöglicht dem Publikum einen Blick hinter die Kulissen und damit eine authentischere und zugänglichere Interaktion mit der Zielgruppe, als dies mit professionellen Videoproduktionen der Fall ist. Das sorge für Authentizität und Transparenz. Mehr Infos zur Studie findest du hier:

Titelbild von David Aguirre auf Pixabay

Medius als PR-Software im Praxistest

Vor einigen Wochen berichtete ich über meine Suche nach einer Softwarelösung für unsere PR-Arbeit. Insgesamt waren drei Lösungen ins Finale gekommen, entschieden habe ich mich für die PR-Software Medius. Heute möchte ich über unsere praktische Arbeit mit Medius berichten.

Wie ich ebenfalls bereits berichtete, handelt es sich bei Medius im Gegensatz zu den führenden anderen Lösungen nicht um eine Cloud-, sondern um eine Client-Server-Lösung. Dabei wird lokal eine Microsoft SQL Datenbank installiert, auf die die Software dann zugreift.

Dieser Ansatz wird im Cloud-Computing Zeitalter immer seltener, wie ich feststellen musste. Jedoch spielen die Themen Compliance und Datenschutz eine immer größere Rolle, so dass eine Software, die ausschließlich mit personenbezogenen Daten arbeitet, durchaus sinnvoller lokal statt in der Cloud aufgehoben ist.

Leider ist die Installation einer Client-Server-Lösung im Vergleich zu einer Cloud-Lösung nicht so schnell und einfach erledigt. Denn man benötigt zum Betrieb einen Microsoft SQL-Server. Da dem Entwickler und Herausgeber der Software, Markus Schweikart, dies bewusst ist, bietet er dem Kunden eine Ferninstallation per Remote-Zugriff oder eine Vor-Ort-Installation mit anschließender Schulung an. Bei mir wurde der SQL-Server auf meinem PC installiert, er kann aber auch auf jedem Firmeneigenen Server laufen.

Innerhalb einer halbstündigen Remote-Session waren Server, Datenbank und Software installiert. Mein Team hatte im Vorfeld die bereits beschriebenen diversen Excel Tabellen mit den Presseverteilern so umgebaut und vorbereitet, dass die Listen schnell in die Datenbank importiert waren. Auch das erledigte der Erfinder der Software per Fernzugriff. Nach einer Stunde war Medius auf meinem Rechner arbeitsbereit.

Was kann Medius?

Medius gibt es seit mehr als 20 Jahren. Die Software unterstützt die tägliche Arbeit von PR-Schaffenden – von der Adressverwaltung über das Verteiler- und Versand-Management bis hin zur Kontaktnachverfolgung.

Die Software ist in vier Bereiche / Module unterteilt: Adressen, Verteiler, Termine und Medienanalyse.

1. Adressen: Medienkontakte und Presseverteiler effizient verwalten

Aktuelle Adresslisten von Journalisten und Redaktionen sowie sauber gepflegte Presseverteiler bilden die Grundlage einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit. Medius arbeitet hier wie ein professionelles CRM-System und hilft uns, endlich die Adressen der Verlage, Medien und die persönlichen Kontakte der Redakteure effizient, fehlerfrei und zuverlässig zu verwalten. Die relationale Datenbank teilt die Daten dabei in Stammdaten einer Adresse/eines Mediums und die Kontaktdaten eines Redakteurs / einer Redakteurin auf. So pflegt man die Stammdaten nur ein Mal für alle Redakteure dieses Verlags / Mediums. Sollten man sich für die Anbindung und Implementierung von Zimpel-Datensätzen entscheiden, so werden deren Adressdaten vollständig in die Datenbank integriert und sauber getrennt von den einen Daten gehalten. Der eigene Datenbestand bleibt davon unberührt. Selbst neue Kontaktformen wie Twitter-Account, XING-Profil oder Blog-Adresse können in den Stammdaten hinterlegt werden.

Maske Adressen

Maske Adressen: Übersicht über alle Adressen zu einem Suchbegriff / Die Farben markieren die Herkunft der Daten

2. Verteiler: Verteiler aufbauen, pflegen und Aussendungen abwickeln

Im Bereich Verteiler werden aus den Adressbeständen spezifische Presseverteiler erstellt. Dabei besteht jede Freiheit, einen Verteiler nach eigenem Gutdünken zu erstellen.

Wir haben uns zunächst für themenbezogene Fachverteiler und regionale Presseverteiler entschieden. Daraus kann man dann mit wenigen Klicks spezifische Kundenverteiler zusammenstellen. Dies geschieht ziemlich smart per Drag & Drop.

Maske Verteiler

Maske Verteiler: Übersicht über alle Verteiler, Aussendungen und Recherchen. Ausgangspunkt für Ihre E-Mail Versände

In dieser Vorgehensweise liegt der riesengroße Vorteil für uns gegenüber den Excel-Listen. Wird im Bereich Adressen ein Datensatz verändert (z.B. neue Telefonnummer), ist dieser auch in allen Verteilern automatisch geändert. Scheidet ein Redakteur aus, so kann man ihm Adressbestand einmal löschen, er verschwindet in allen Verteilern. Wünscht eine Redakteurin keine Meldungen / E-Mails mehr, so wird der Datensatz dieser Person für alle Aussendungen gesperrt und im Verteiler nicht mehr berücksichtigt.

Diese Kombination aus Verteiler-Erstellung und Adressverwaltung macht uns die Arbeit erheblich einfacher. Natürlich sind dies Standard-Funktionen einer jeden Adressverwaltung, einer jeden CRM-Lösung und auch der anderen PR-Software-Lösungen.

Es gibt aber einige Besonderheiten für die PR-Branche z.B. bei der Adressverwaltung. So kann man Regionalausgaben, Themen- und Mediapläne der Verlage und Themenbereiche, Ressorts, besondere Vorlieben der Redakteure in die Datenbank eintragen. Zudem kann man Clippings erfassen und einem Medium bzw. Redakteur zuordnen.

Presseaussendungen

Die Verteiler sind natürlich nicht in der Datenbank um der Verteiler willen, sondern, um damit Presseaussendungen zu erledigen, vorzugsweise per E-Mail. Dazu hat Medius einen eigenen Mail-Client an Bord: Medius Mail. Mit diesem Client kann man sehr komfortabel auf Basis eines erstellten und ausgewählten Verteilers die E-Mail Aussendungen (auch Post oder Fax ist möglich) erledigen. Das funktioniert wie die Serienbriefe in Word & Co.

Man hat die Auswahl, die E-Mail als einfachen Text oder als gestaltete HTML E-Mail zu gestalten. Cool ist die Möglichkeit, eine Mailvorlage in Word zu gestalten und dann in Medius Mail zu importieren. So könnte man eine komplett gestaltete E-Mail mit Logo, Unterschrift, Farben etc. nutzen. Davon bin ich allerdings kein Freund, deshalb nutze ich diese Vorlagenfunktion nicht. Bei uns gehen alle E-Mail als Plain-Text oder einfache HTML-E-Mail raus.

Maske Medius Mail: Bestimmen Sie den Absender, Selektieren Sie die Empfänger, Laden Sie den Text: Fertig ist die Serienemail

Man kann mehrere Anhänge anfügen, die von lokalen Festplatte geladen werden. Diese sollten sich von der Datengröße aber im normalen Rahmen halten, denn die Empfänger wollen ja keine E-Mails mit Megagroßen Anhängen.

Über eine Testaussendungs-Funktion kann man die Aussendung so lange testen, bis es passt. Am Ende kann man die Aussendung sofort starten oder zu einem bestimmten Zeitpunkt planen.

Wichtig ist hier, dass die Aussendung automatisch in die Kontakthistorie des Empfängers eingetragen wird. So sieht man immer bei der Person, welche Presseaussendung er / sie wann erhalten hat.

Medius hat noch viele weitere, feine Funktionen, die unsere PR-Arbeit tatsächlich deutlich einfacher und effizienter machen.

3. Termine: Wiedervorlage und Termine verwalten

Es soll vorkommen, dass man sich einen Kontakt bzw. eine Aufgabe im Zusammenhang mit der PR-Arbeit auf Wiedervorlage legt, um später mit einem Redakteur Kontakt aufzunehmen. Diese Termine kann man in dem Bereich Termine bei Medius verwalten. Wir nutzen diese Funktion aktuell noch nicht.

Maske Termine & Kontakte: Nicht einfach ein Kalender. Filtern Sie Termine u.a. nach Zeitraum, Kunden und Projekten

4. Medienanalyse

Auch das Modul Medienanalyse nutzen wir noch nicht. Hier kann man analytische und grafische Auswertungen zur Medienresonanz erstellen, wenn man die Clippings erfasst hat. Auch gibt es die Möglichkeit, Medien-Reports zu erstellen.

Arbeiten im Netzwerk

Eines der wichtigsten Argumente für Cloud-Lösungen ist die einfache Zusammenarbeit im Team. Jedes Teammitglied bekommt einen Zugang und kann – je nach Bearbeitungsrechten – mit dem Werkzeug arbeiten. Das ist bei Medius eigentlich ähnlich. Allerdings nur im eigenen lokalen Netzwerk. Solange sich alle Rechner bzw. Mitarbeiter im gleichen Netzwerk befinden, kann auch von anderen Rechnern eine Verbindung zu der Datenbank auf dem Hauptrechner aufgebaut ist. Das mag ein Nachteil sein, wenn mein Rechner mal nicht vor Ort ist. Damit kann ich aber leben. Theoretisch könnten wir auch einen eigenen Webserver mit SQL Datenbank betreiben, dann wäre ein Zugriff orts- und zeitunabhängig möglich.

Ein Nachteil mag sein, dass es den Client nur für die Windows Betriebssysteme (von Windows XP bis zu Windows 10) gibt. Viele Agenturen arbeiten mit MacOS und können die Software daher nicht nutzen. Vielleicht kommt das noch.

Kosten

Die Kostenstruktur von Medius ist an die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen angepasst. Bereits für 100,00 Euro im Monat können zwei Anwender den vollen Funktionsumfang der Software nutzen. Dieser Betrag beinhaltet sowohl die Lizenz- und Laufzeitkosten als auch den telefonischen Support. Installation, Datenübernahme und Schulung hat mich 400,00 gekostet. Je nach Aufwand um Umfeld können diese Kosten aber variieren.
Wer zudem die nahtlose Integration der deutschen Journalistendatenbanken Zimpel nutzen möchte, muss nochmal knapp 300 Euro im Monat drauflegen. Das sind aber die Preise von Zimpel.

Andere Anbieter wie myconvento sind hier für 1 Anwender ein wenig günstiger. Hier kostet 1 Anwender 50 Euro, bis 5 Anwender 150 Euro. Wenn man die Mediendatenbank (von Stamm) und die Themenpläne von TopicPro nutzen möchte, kommen noch mal 150 Euro bzw. 200 Euro für bis zu 5 Anwender obendrauf. Für 2 Nutzer würde myconvento also 350 Euro kosten.

Fazit

Mir war lange nicht klar, wie sehr ich eine PR-Software brauche und wie ineffektiv wir mit Excel & Co. gearbeitet haben.

Im Zuge der immer schärfer werdenden Datenschutzbestimmungen könnte die Entscheidung für eine Client-Server-Lösung und gegen eine Cloud-Lösung für die Verarbeitung von ausschließlich personenbezogenen Daten die richtige Entscheidung gewesen sein. Denk mal drüber nach, wenn du dich für eine solche PR-Software interessierst.

Infos unter http://medius-online.de/

So sprichst du Journalisten im Social Web an

Die traditionelle Journalistenarbeit wird häufig als altmodisch und überholt abgestempelt. Daher nehmen Unternehmen den Einfluss von Journalisten nicht ernst und vernachlässigen sie bei ihrer Online-PR-Strategie. Eine Studie des Mediendienstleisters Cision zeigt, dass Journalisten sehr wohl auf Social Media aktiv sind. Der heutige Appell also: Sprecht auch Journalisten mit Euren Social Media Profilen an!

Journalisten nutzen Social Media – aber anders

Mit ihrer Studie ‚Social Journalism Study 2015‘ haben Cision und die Canterbury Christ Church University (UK) die Arbeitsweise von Journalisten mit Social Media untersucht. Dabei hat sich bestätigt, dass gerade junge Journalisten Social Media als Tool für ihre redaktionelle Tätigkeit benutzen. Neben dem Veröffentlichen und Bewerben von eigenen Beiträgen nutzen sie die sozialen Netzwerke vor allem passiv für Recherchetätigkeiten und zur Verifizierung von Informationen. Dabei interessieren sie sich nicht nur für die offizielle Unternehmensseite, sondern auch für die Seiten von Mitarbeitern und PR Verantwortlichen.

Auf welchen sozialen Netzwerken kann ich Journalisten finden?

In Deutschland nutzen Journalisten vorwiegend die klassischen Social Media Seiten wie Facebook, Twitter und Xing. Für Unternehmen ist es daher wichtig, ihre Unternehmensseiten auf diesen Netzwerken auf dem aktuellen Stand zu halten inklusive Kontaktdaten und aussagekräftigen Informationen über die Tätigkeit. Da Journalisten vor allem bestrebt sind, auf dem aktuellen Stand zu bleiben, ist origineller Content gerade in Form von Geschichten ausschlaggebend für das Erregen von Interesse. Grundsätzlich solltet Ihr von wahllosen Vernetzungen durch Freundschaftsanfragen bei Facebook und Twitter ohne vorherigen Kontakt und genauere Recherche jedoch absehen – das wirkt nicht nur unprofessionell, sondern wird zu hoher Wahrscheinlichkeit auch ignoriert. XING hingegen dient der Vernetzung beruflicher Kontakte, deshalb ist es hier in der Regel in Ordnung eine Kontaktanfrage an offensichtlich aktive Journalisten zu senden. Natürlich ist es stets besser, wenn Ihr bereits vorher Kontakt hattet, zum Beispiel im Rahmen einer Messe, auf der Ihr Visitenkarten ausgetauscht habt.

Worauf achten bei einer Kontaktanfrage?

Wenn Ihr Euch mit Journalisten auf Social Media verknüpfen und Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema erregen wollt, haltet Eure Anfrage kurz und bringt Euer Anliegen auf den Punkt. Eine generelle oder undeutliche Anfrage läuft schnell Gefahr im Postfach des Journalisten unterzugehen oder als unwichtig abgestempelt zu werden. Seht daher zu, dass Euer Thema zum momentanen Themenbereich des Journalisten passt. Dafür solltet Ihr die letzten veröffentlichten Beiträge Eures Gegenübers durchsehen und Euch dann fragen, ob das Thema wirklich relevant für ihn ist.

Social Media allein reicht nicht

Obwohl die Studie zeigt, dass Journalisten wesentlich aktiver auf sozialen Netzwerken sind und diese als wichtige Quelle ihrer Arbeit ansehen, stehen einige den Plattformen für ihre professionelle Arbeit noch skeptisch gegenüber. Verlasst Euch deshalb nicht ausschließlich auf die Social Media Seiten und greift im Zweifel weiterhin auf klassische Kommunikationskanäle zurück.

Foto: simsam / pixabay / CC0 Creative Commons

Tipps für Pressestellen und PR-Agenturen: Was-Redakteure wirklich nervt

Als Redakteur hat man es nicht immer einfach. Gerade, wenn man in seinem Arbeitsalltag auf eine dieser nervtötenden Situationen trifft. Fünf davon haben wir in unserem heutigen Artikel zusammengefasst.

1. Wo kein „Presse“ draufsteht, ist nichts für die Presse drin
Wenn man sich als Redakteur auf einer Homepage einer Firma befindet, will man eigentlich nur eines: Fotos und Informationen, die man für seine Artikel verwenden kann. Und meistens findet man diese ganz einfach unter dem Menüpunkt „Presse“. Doch leider strukturieren viele Firmen ihre Webseiten falsch und stellen ihre Presseinhalte unter Menüpunkte wie „News“ oder „Aktuelles“ zur Verfügung. Was daran falsch ist? Die unter diesen Seiten zur Verfügung stehenden Inhalte dürfen Redakteure nicht verwenden! Nur wenn sich Bilder und Texte deutlich als „Presse“ gekennzeichnet sind, dürfen diese auch von der Presse verwendet werden.

2. KISS gilt auch für die Pressemeldung
Unternehmen meinen es immer gut, wenn sie eine Pressemeldung schön layouten. Mit Logo, Firmenschrift und vielen bunten Bildchen. Leider entpuppt sich sowas für Redakteure als viel Arbeit. Bilder blähen das Dokument nur unnötig auf und die genutzte Schriftart ist oft nicht auf dem Computer des Empfängers installiert usw. Das Layout wird komplett zerschossen. Unser Tipp an PR-Agenturen und Pressestellen: bei Pressemitteilungen lieber auf die Schriftarten setzen, die auf jedem PC verfügbar sind!

3. Hinterhertelefonieren ist tabu
Auch das ist ein absoluter Nervtöter, der eigentlich nur gut gemeint ist. Viele PR-Agenturen rufen bei den Redakteuren an, um sich über den Status der Pressemitteilung zu informieren. Bei den meistens Redakteuren kommt dies aber nicht so gut an. Es gilt als nervig und unprofessionell! Und es kostet Zeit, die bei Redakteuren immer knapp ist.

4. Extrawünsche
Mit Pressemitteilungen kommen oft unverschämte Wünsche einher. Auch eine Erlaubnis wie zum Beispiel „die Wahl einer Überschrift überlasse ich Ihnen“, sieht man als Redakteur nicht selten. Ja, das nennt man Pressefreiheit. Dafür braucht man als Redakteure keine zusätzliche Erlaubnis, das gehört einfach zum Beruf.

5. Falsche Fotos
Fotos sind wichtig und gehören definitiv zu einer Veröffentlichung dazu. Umso wichtiger ist es, dass diese auch bei der Redaktion ankommen und man sie nicht aus labyrinthartigen Datenbanken herauskramen muss. Auch die Art von Foto, die ein Redakteur verwenden möchte, scheint nicht allen PR-Agenturen klar sein. Hochprofessionelle Werbe- und Stockfotos mit sterilen und unpersönlichen Models sind eher weniger geeignet. Authentische Fotos von Menschen oder Szenen sind viel besser.

Foto: composita / pixabay / CC0 Creative Commons

Journalisten sagen: Die Presseinformation ist nicht tot

Totgeglaubte leben länger. Immer wieder wurde und wird die gute alte Pressemeldung als „veraltet“ und bei Journalisten ungeliebt betitelt. Doch anscheinend ist es anders: 97 Prozent der im Rahmen einer im Oktober 2017 durchgeführten Journalistenstudie von TheNewsMarket befragten Medienvertreter möchten darauf nicht verzichten. Wow!

TheNewsMarket wollte mehr darüber wissen, wie Journalisten heute arbeiten. Also wurde ein Fragebogen erarbeitet, mit dessen Hilfe geklärt werden sollte, wie Journalisten Online-Content-Ressourcen nutzen, um ihre redaktionellen Geschichten anzureichern, was sie frustriert und was sie begeistert. Hier sind einige interessante Ergebnisse:

Nicht nur die extrem große Mehrheit arbeitet immer noch mit der Pressemeldung zur journalistischen Recherche, nein auch über 90 % finden Texte in Kombination mit Videos und Fotos hilfreich. Für 88 % ist sogenanntes Footagematerial allein schon nützlich. 86 % der Befragten geht das bei Bildern so.

65 Prozent der Befragten besuchen nahezu täglich Content-Plattformen im Internet, besonders wenn sie nach Geschichten suchen und / oder wenn sie vorab eine E-Mail-Benachrichtigung erhalten haben. Und im Schnitt bleiben sie dann etwa zehn Minuten auf der Seite. Interessanterweise sagte zwar fast ein Drittel, dass redaktionelle, unabhängige Inhalte die wichtigste Ressource sind, mehr als 60 Prozent meinten aber, dass Nachrichten, die von Unternehmen und Organisationen stammen, gleich wichtig sind.

Was Journalisten nervt

Anders herum nervt Journalisten, wenn sie keine nützlichen Inhalte finden (57 %). Auf Platz 2 folgt, wenn die Nutzungsrechte nicht eindeutig sind (42 %), auf Platz 3 stehen nicht sofort nutzbare Formate (34 %).

Überraschenderweise scheint die Registrierung bei einem Portal kein Problem zu sein. Die Mehrheit der Journalisten (76 %) hat kein Problem mit einer Akkreditierung, wenn sie dafür vollen Zugriff auf das Material haben. Nur sechs Prozent ziehen es vor, sich überhaupt nicht registrieren zu lassen.

Stress statt Spaß an der Arbeit

Was die Studie auch zeigt, ist das viele Journalisten heute nur noch unter Stress arbeiten, vor allem wegen der immer dünneren Personaldecke in den Redaktionen. Während Journalisten früher viel mehr Zeit hatten, um zu recherchieren, Kontakte zu pflegen und an der Formulierung von Texten zu feilen, ist ihr Job heute eine Art von Massenproduktion geworden. TheNewsMarket nennt sie deshalb „Churnalisten“ (von churn = aufwirbeln, am laufenden Band produzieren).

Einschränkend muss man noch erwähnen, dass von den 114 teilnehmenden Journalisten aus aller Welt der überwiegende Teil aus der Motorbranche kommt. Die Studie ist als keineswegs repräsentativ, was die Branchen angeht.

Quelle: Presseinformation von TheNewsMarket 

Foto: geralt / pixabay / CC0 Creative Commons